Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2017 > 170326

Magnesium senkt das Diabetes-Risiko

Auch Typ-2-Diabetiker profitieren von erhöhter Magnesiumzufuhr

Zuckerpuppe
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Seit Jahren liegen Forschern zahlreiche Hinweise vor, nun hat 2016 eine groß angelegte Untersuchung mit mehr als 600.000 Menschen die Ergebnisse untermauert: Eine hohe Magnesiumzufuhr kann davor schützen, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium ist neben einem gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung wesentlich daran beteiligt, das Risiko zu senken, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Das ist heute wichtiger denn je, schließlich ist dieses Risiko so groß wie nie zuvor. Allein in den letzten 20 Jahren hat die Zahl der Diabetes-Fälle in Deutschland um mehr als ein Drittel zugenommen. Doch Magnesium schützt nicht nur vor Diabetes. Es unterstützt die Betroffenen auch, das Leiden in Schach zu halten.

Mehr als sechs Millionen Menschen haben heute in Deutschland einen Typ-2-Diabetes, damit ist fast jeder Zehnte von der Krankheit betroffen. Vor 20 Jahren gab es mit gut vier Millionen Betroffenen noch ein Drittel weniger. Eine Art Vorbote für die Verbreitung der Diabetes-Typ-2-Erkrankung ist das sogenannte metabolische Syndrom. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination von vier Gesundheitsproblemen: starkes Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte - und eine ungenügende Wirkung des Hormons Insulin.

Diese sogenannte Insulinresistenz hat oft mit der Ernährung zu tun: Zu reichliche Kalorienzufuhr bzw. das damit verbundene Übergewicht ist ein starker Risikofaktor für die Entwicklung einer Insulinresistenz. Als Reaktion darauf produziert der Körper immer mehr Insulin, was zu einer Reduzierung der Insulinrezeptoren an den Körperzellen führt. Folge: Die Insulinresistenz nimmt weiter zu. Sie ist als Vorstufe des Typ-2-Diabetes zu sehen, bei dem schließlich nicht nur die Wirkung, sondern auch die Produktion von Insulin beeinträchtigt ist. Vor diesem Hintergrund tut sich ein großes Problem auf: Experten schätzen, dass heute jeder Vierte in Deutschland in seinem Leben einmal an einem metabolischen Syndrom leiden wird. Damit deutet alles darauf hin, dass die Zahl der Diabetes-Fälle weiter ansteigen wird.

Ausreichend Magnesium kann vor einer Diabetes-Erkrankung schützen Schon lange ist bekannt, dass eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßiger Bewegung ein Stück weit helfen kann, die ordnungsgemäße Wirkung von Insulin im Körper aufrechtzuerhalten. In den letzten Jahren hat sich in der Forschung zunehmend herauskristallisiert, dass speziell Magnesium einen positiven Effekt auf den Insulin-Stoffwechsel hat. Es greift gleich an vier Stellen direkt in den Insulin-Kreislauf ein, um einer gestörten Verarbeitung entgegenzuwirken, unter anderem erhöht es bei zahllosen Körperzellen die Empfänglichkeit für Insulin.

So konnten Wissenschaftler zeigen, dass bei zusätzlicher Magnesiumgabe nach sechs Monaten eine Reihe von Blutwerten, die mit dem Zuckerstoffwechsel zusammenhängen, sich deutlich gebessert hatten, darunter auch die nüchtern gemessene Blutzuckerkonzentration. Dass Magnesium das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, senken kann, konnte im vergangenen Jahr erneut eine groß angelegte Untersuchung zeigen, die insgesamt 637.922 Menschen einschloss, darunter 26.828 Typ-2-Diabetiker. Dabei fanden die Wissenschaftler einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Magnesiumzufuhr und der Entwicklung eines Diabetes vom Typ 2: Im Vergleich zu denjenigen, die eher wenig Magnesium zu sich nahmen, war das Risiko derjenigen, die höhere Mengen an Magnesium zuführten, um 17 % niedriger, an Diabetes zu erkranken.

Auch Typ-2-Diabetiker profitieren von erhöhter Magnesiumzufuhr Aber auch bei einem bereits bestehenden Typ-2-Diabetes hat Magnesium eine positive Wirkung. So konnte bereits 2003 in einer wegweisenden Studie gezeigt werden, dass bei Typ-2-Diabetes-Patienten, deren Magnesiumkonzentration im Blut niedrig war, nach einer regelmäßigen zusätzlichen Magnesiumzufuhr über 16 Wochen die Wirkung des körpereigenen Insulins verstärkt und der Blutzuckerspiegeverbessert werden konnte. Offenbar verschärft ein Magnesiummangel den Verlauf einer Diabetes-Erkrankung.

Zusätzliches Magnesium lässt sich leicht zuführen

Heutzutage ist eine mangelhafte Magnesiumversorgung nicht unwahrscheinlich. Ungefähr jeder Vierte in Deutschland nimmt weniger als die empfohlenen 300-400 mg Magnesium pro Tag mit der Nahrung zu sich. Dabei ist der Mineralstoff für unseren Energiehaushalt unersetzlich, er steigert die Leistungsbereitschaft und kann vor Erkrankungen wie Bluthochdruck und, wie sich gezeigt hat, auch vor Diabetes schützen: Offenbar kann schon ein Plus von 100 bis 150 mg Magnesium täglich die Wahrscheinlichkeit verringern, ein metabolisches Syndrom oder einen Diabetes zu entwickeln. Eine vorbeugende und dauerhafte Anwendung von Magnesium ist also aus vielerlei Hinsicht empfehlenswert, dafür spricht auch, dass der Mineralstoff gut verträglich ist. Organische Magnesiumverbindungen, die eine besonders gute Bioverfügbarkeit aufweisen, haben sich dabei seit Jahrzehnten bei Magnesiummangel bewährt. Hochwertige Apothekenprodukte, z. B. Magnesium Verla® mit ausschließlich organischen Magnesiumverbindungen, sind in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen erhältlich.

Quellen

  • Fang X et al. Dose-Response Relationship between Dietary Magnesium Intake and Risk of Type 2 Diabetes Mellitus: A Systematic Review and Meta-Regression Analysis of Prospective Cohort Studies. Nutrients 2016, 8(11).
  • "Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2017" von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und der Deutschen Diabetes-Hilfe
  • Heidmann, C et al. Prävalenz und zeitliche Entwicklung des bekannten Diabetes mellitus. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsbl 2013, 56: 668-677.
  • B. von Ehrlich et al. Die Bedeutung von Magnesium für Insulinresistenz, metabolisches Syndrom und Diabetes mellitus ? Empfehlungen der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e.V. Diabetologie und Stoffwechsel 2014; 9(2): 96-100.
  • Mooren FC et al. Oral magnesium supplementation reduces insulin resistance in non-diabetic subjects - a double-blind, placebo-controlled, randomized trial. Diabetes Obes Metab. 2011 Mar;13(3):281-4.
  • Fang X et al. Dose-Response Relationship between Dietary Magnesium Intake and Risk of Type 2 Diabetes Mellitus: A Systematic Review and Meta-Regression Analysis of Prospective Cohort Studies. Nutrients. 2016 Nov 19;8(11).
  • Rodríguez-Morán M et al. Oral magnesium supplementation improves insulin sensitivity and metabolic control in type 2
  • diabetic subjects: a randomized double-blind controlled trial. Diabetes Care. 2003 Apr;26(4):1147-52.
  • Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht Teil II, hrsg. vom Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe 2008.
  • Kass L et al. Effect of magnesium supplementation on blood pressure: a meta-analysis. Eur J Clin Nutr 2012 66(4): 411-8.
  • Dibaba DT et al. Dietary magnesium intake and risk of metabolic syndrome: a metaanalysis. Diabet Med 2014, 31(11): 1301-9.
  • Dong JY et al. Magnesium intake and risk of type 2 diabetes: meta-analysis of prospective cohort studies. Diabetes Care. 2011 34(9): 2116-22.

Bildunterschrift: Zuckerpuppe
Bildquelle: Verla-Pharm Arzneimittel

zuletzt bearbeitet: 26.03.2017 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.