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Immer mehr Dicke in Deutschland!

Gewichtsgipfel bei Männern und Frauen...

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin: Abnehmen kann nur wer satt is(s)t - Ballaststoffe machen schlank!

Die Zahl der Übergewichtigen steigt ständig. Diese Menschen müssen sich über die gesundheitlichen Folgen klar sein und eine Gewichtsnormalisierung anstreben. Diese Gewichtsnormalisierung sollte auf keinen Fall durch Hungern, sondern durch eine gesunde ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung erzielt werden, so Sven-David Müller, Sprecher der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik.

Das Thema "Übergewicht" ist schon seit geraumer Zeit in aller Munde. Um die Entwicklung des Übergewichts und der Adipositas in Deutschland beurteilen zu können, wurde 1998 der Bundesgesundheitssurvey vom Robert-Koch-Institut, Berlin, durchgeführt. Dazu wurden 7.124 Frauen und Männer aus ganz Deutschland im Alter von 18 bis 79 Jahren untersucht und die Daten der Nationalen Untersuchungssurveys von 1990 und 1992 herangezogen.

Als Vergleichsgrößen wurden der Body-Mass-Index (BMI), die Körpergröße, das Körpergewicht sowie der Waist-to-hip-ratio (WHR, Verhältnis von Taille und Hüfte) bestimmt. Er gibt Auskunft über die Körperfettverteilung. Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine international anerkannte Orientierungsgröße zur Beurteilung des Körpergewichts, da er leicht zu ermitteln ist und eine gute Vergleichsgröße zwischen einzelnen Personen darstellt.

Der BMI errechnet sich aus dem Quotienten Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körperlänge in Metern zum Quadrat. Der BMI im Normalbereich liegt zwischen 19 und 25. Bei einem BMI kleiner als 19 spricht man vom Untergewicht. Übergewicht besteht bei einem BMI von mehr als 25 und Adipositas (krankhaftes Übergewicht) bei über 30. Der BMI ist als alleiniges Kriterium für die Adipositas nur begrenzt aussagefähig, da er Körperbau und die Muskelmasse nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund wurde im Bundes-Gesundheitssurvey 1998 die Ermittlung der Körpermaße mit eingeschlossen.

Experten unterscheiden zwischen einem androiden Fettverteilungstyp (Apfelform), der oft beim Mann vorkommt und dem gynoiden Fettverteilungstyp (Birnentyp), der bei der Frau meistens vorliegt. Die androide Form, bei der das Fett vor allem im Bauchraum gespeichert ist, geht mit einem höheren Herz-Infarkt-Risiko einher. Frauen, die das Fett eher an Po, Hüften und Oberschenkeln einlagern, haben dagegen ein geringeres Herz-Kreislauf-Risiko. Männer mit einem WHR größer 1 und Frauen mit einem WHR größer 0,85 gelten als besonders gefährdet einen Herz-Infarkt zu entwickeln, erläutert Müller.

Gerade Übergewicht und Adipositas sind die Hauptursachen für viele Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Arthrose, zudem beeinträchtigt das Übergewicht die Lebensqualität und verkürzt die Lebenserwartung der Betroffenen. In Deutschland leiden 67 Prozent der Männer und 52 Prozent der Frauen an Übergewicht. Die Anzahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen verdoppelte sich in den Jahren von 1975 bis 1995.

Übergewichtige müssen sich über die gesundheitlichen Folgen klar sein und eine Gewichtsnormalisierung anstreben. Die Therapie ist eine Langzeitmaßnahme, in der Ernährungs-, Bewegungs- und psychologische Therapie miteinander kombiniert werden müssen, so Müller abschließend.

Bei Fragen zum Thema Übergewicht bieten die ernährungsmedizinischen Berater der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik werktags in der Zeit von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0241/4450600 einen telefonischen Beratungsdienst.

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zuletzt bearbeitet: 27.09.2002 nach oben

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