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Ulla Schmidt: Ärztefunktionäre gegen Qualität
Anzeigenkampagne gegen die qualitätsgesicherten Behandlungsprogramme
Zum Beschluss von 14 Kassenärztlichen Vereinigungen (von 23), eine Anzeigenkampagne gegen die qualitätsgesicherten Behandlungsprogramme durchzuführen, erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt:
"In der gemeinsamen Pressemitteilung zur Ankündigung einer Anzeigenkampagne wird erneut behauptet, dass mit dem qualitätsgesicherten Behandlungsprogramm (Disease Management Programm) bei Diabetes mellitus 2 'Diabetiker keinen Anspruch auf innovative Medikamente zur Behandlung ihrer Krankheit' hätten. Das ist nicht richtig.
Gerade die Empfehlungen zur Medikamentenverordnung zeigen, dass die Disease Management Programme auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind. So wird z. B. der Einsatz von innovativen Statinen für Hochrisikopatientinnen und -patienten empfohlen. Durch die Programme wird die Umsetzung echter Innovationen beschleunigt. Dem dient auch die Aufgabe, die Programme laufend zu aktualisieren, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen.
Die medizinischen Inhalte wurden im Koordinierungsausschuss Ärzte und Krankenkassen einvernehmlich von Vertretern der Ärzteschaft, der Krankenhäuser und der Krankenkassen beschlossen. Die Details wurden durch speziell eingerichtete Arbeitsgruppen erarbeitet, in denen jeweils ausgewiesene Fachexperten aus den Bereichen Diabetes mellitus und Brustkrebs beteiligt waren. Auch der Koordinierungsausschuss selbst hat sich bereits mehrfach gegen diese unseriöse Kritik gewehrt. Einige Vorsitzende von Kassenärztlichen Vereinigungen sind aber offensichtlich der Meinung, dass ausschließlich sie den medizinischen Sachverstand gepachtet hätten."