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AOK zu Lohmann und Seehofer: "Schmidt muss DMP stoppen"

Pressemitteilung: AOK-Bundesverband

Attacken von Seehofer und Lohmann gefährden bessere Versorgung chronisch Kranker

Der AOK-Bundesverband appelliert an die den CSU-Bundestagsabgeordneten Horst Seehofer und an den CDU-Bundestagsabgeordneten Lohmann, beim Versuch, dem politischen Gegner zu schaden, nicht das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zu beschädigen und Patienten von der Teilnahme an den neuen Behandlungsprogrammen abzuschrecken.

Die Forderung an die Gesundheitsministerin, die DMPs zu stoppen verkenne, dass es auf der Basis einer Rechtsverordnung nun Sache der Vertragspartner wie Kassenärztliche Vereinigungen, Krankenhäuser und Krankenkassen sei, die Programme zum Nutzen der Patienten zu realisieren.

Die neuen strukturierten Behandlungsprogramme für Diabetiker und für an Brustkrebs erkrankte Frauen stünden kurz vor der Einführung. Die dazu zwischen Krankenkassen, Krankenhäusern und Kassenärztlichen Vereinigungen notwendigen Verträge seien nahezu abschlussreif und viele Patienten könnten daher noch in diesem Jahr in den Genuss einer besser abgestimmten, kontinuierlichen Behandlung ihrer schweren Leiden kommen.

In dieser Situation sei es ein unbedachter Eingriff der Unionspolitiker in das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, wenn Seehofer und Lohmann versuchten, durch Ihre Attacken Ärzte und Patienten zu verunsichern und von der im übrigen vollkommen freiwilligen Teilnahme an den Programmen abzuhalten.

Die AOK forderte die beiden Politiker auf, sich nicht nur bei den von Teilen der Pharmaindustrie unterstützten Kritikern der strukturierten Behandlungsprogramme zu informieren, sondern auch bei den an der Umsetzung der Programme arbeitenden Medizinern in Kassenärztlichen Vereinigungen, medizinischen Hochschulen und Medizinabteilungen der Krankenkassen.

Nur durch gezielte Desinformation der beiden Politiker durch interessierte Kreise sei zu erklären, dass Seehofer und Lohmann jetzt forderten, die Programme "unter Einbeziehung ärztlichen Sachverstandes einer kritischen Überprüfung zu unterziehen". Tatsächlich seien die medizinischen Inhalte der Programme einstimmig auch von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Deutscher Krankenhausgesellschaft beschlossen worden.

Gerade der erst kürzlich von einer schweren Herzerkrankung genesene Seehofer habe in vielen Interviews bedauert, dass er sich zu spät in ärztliche Behandlung begeben habe. Dieses Schicksal dürfe er jetzt nicht Millionen schwer kranker Diabetiker bereiten, die durch die Teilnahme an den neuen, nach dem besten Stand der Wissenschaften konzipierten Programme auf besseren Schutz vor schwersten Krankheitsfolgen hoffen dürften.

Seehofer habe in seinen Interviews auch von seinem großen Respekt für die Leistungen der ihn betreuenden Ärzte und Krankenschwestern gesprochen. Diesen Respekt hätten auch die Ärzte und Experten verdient, die jetzt an der Einführung der neuen Behandlungsprogramme arbeiteten. Beide Politiker seien auch gefordert zu erklären, wie sie die besonderen Ausgabenlasten der Krankenkassen, die sich intensiv um chronisch Kranke bemühen, beim politisch gewollten Wettbewerb der Krankenkassen ausgeglichen wollen.

zuletzt bearbeitet: 29.07.2002 nach oben

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