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Erfolgsbericht langjährigen Diabetes

Vor einem Jahr schickte mich mein hiesiger Augenarzt zu einer Augenklinik, um meinen Augenhintergrund unterstützt durch eine Angiographie, untersuchen zu lassen. Trotz mehrfacher Mahnungen wurde der Klinikbericht erst sechs Monate nach der Untersuchung meinem Augenarzt zugestellt.

Dies, obwohl man festgestellt haben wollte, dass Blutungen und Aneurysmen eine Laserbehandlung erforderlich machen sollte. Ich habe diesem Bericht kein Vertrauen geschenkt, vor allem wegen der schludrigen Verschleppung, aber auch im Hinblick auf meine sehr guten HbA1c-Werte, die immer knapp über 6 % lagen. Zu diesen Werten weiß mein Hausarzt nur noch zu sagen: "Och, wie langweilig" :-) Und ich denke mir dann immer: "Ich werde ja viel gelobt, aber das meiste muss ich doch selbst machen."

Meinen Diabetologen bat ich dann, mir eine geeignetere Augenklinik zu nennen und so kam es gestern, am 18.04.01 zu einer Untersuchung bei Prof. Dr. ... Dort ergab sich, dass mein Augenhintergrund, abgesehen von drei Laserherden am linken Auge, deren letzte aus 1994 stammt, völlig gesund vorgefunden wurde. Die drei Laserherde stammen noch aus einer Zeit von 1982 bis 1994. Damals lag mein HbA1c um 14 % und so wurde mir 1983 die erste Siemenspumpe angelegt.

Der behandelnde Arzt gestern war im Hinblick auf einen Diabetes, den ich nun schon 56 Jahre lang habe von dem Ergebnis dermaßen beeindruckt, dass er es einfach nicht glauben wollte. Und weil ich ihm sagte, dass vor Jahresfrist in einer anderen Klinik Blutungen und Aneurysmen gefunden worden seien, hat er sich mein etwas lädierteres linkes Auge nochmals vorgenommen und mir ein Glas darauf gesetzt, um mehr sehen zu können. Danach bekannte er lapidar, "ja, jetzt habe ich wirklich ein einzelnes Aneurysma festgestellt". Und er fügte noch hinzu, dass sich auch Blutungen bei guter Diabetesführung zurückbilden könnten, dass aber überhaupt kein Hinweis auf der Netzhaut darauf zu finden sei, halte er für ausgeschlossen.

Sie sehen, ich habe lange gebraucht, um mich mit der Pumpenbehandlung so vertraut zu machen, dass ich sie nun wirklich beherrsche. Maßgeblich dafür waren vielerlei medizinische Fortschritte seither, aber mit Sicherheit auch die von mir entwickelte Dokumentation, die ich seit meinem ersten Computer 1994 vorliegen habe. Diese Dokumentation führt eben dazu, dass durch die qualifizierte Aussage für jede Woche die Disziplin gesteigert wird.

Wenn ich anfangs sehr zufrieden war, 50 % meiner Blutzuckerwerte als sehr gut ausgewertet zu erhalten, so kann ich doch jetzt mit über 80 % erst wirklich zufrieden sein. Die letzte Steigerung von über 70 auf über 80 % habe ich durch meine integrierte Dosierungstabelle erreicht. Die Pflege dieser Tabelle führt dazu, dass alle als gut erkannten Dosierungen anhand der jeweiligen Blutzuckerwerte dokumentiert werden. Hierzu bietet Excel auch ein eindeutiges Vehikel durch Kommentare zu jeder einzelnen Zelle, so dass ich jeweils auch festhalten kann, an welchem Tag der Erfolg beschieden war.

Wichtig bei dieser Methode ist, dass man bei noch nicht geprüften Dosierungen 2 Stunden nach der Dosierung den Blutzucker überprüft. Ist das Ergebnis zufrieden stellend, wird der Erfolg dokumentiert. Ist er es nicht, wird die Dosierungstabelle entweder nach unten oder oben korrigiert. Es dauert einige Wochen, bis man so eine größere Anzahl gesicherter Werte erhält. Die Funktionen, die bei Eingabe der Blutzuckerwerte die Dosierung hervorbringen, sind dabei so flexibel, dass sie einfach überschrieben werden können, wenn ich meine Dosierungstabelle nicht ändern will, aber heute mal Sport gleich nach dem Frühstück treiben will. Dann überschreibe ich einfach das angegebene Insulin durch eine andere Dosis.

Und da ich alles gern dokumentiere, habe ich dazu noch eine Datei aufgebaut, die durch Verknüpfungen ohne weiteres Zutun diese Werte übernimmt. So kann ich den gesamten Fortschritt jederzeit nachweisen.

Ein Dilemma ist in letzter Zeit meine Vergesslichkeit. Da ich neben der Pumpenbehandlung mit Normalinsulin auch einen Pen mit Humalog einsetze, um höhere Blutzucker schnell zu korrigieren und auch morgens schon bei Werten ab 70 mg/dl (3,9 mmol/l) das Insulin einsetze, passiert es mir zuweilen, dass ich mir unsicher bin, ob ich meinen Insulinabruf wirklich gemacht habe. Bei der Pumpe ist dies kein Problem. Sie gibt auf Knopfdruck Auskunft über die letzten 10 Abrufe mit deren Höhe und Uhrzeit. Leider fehlt eine solche Einrichtung noch bei den Pens.

Können wir hier eine Änderung erzielen, indem viele Diabetiker z. B. in Ihrer Website eine Zustimmung zu dieser Frage eintragen? Es wird dann vielleicht nicht mehr dazu kommen, dass ein Diabetiker seinem Arzt sagt, dass er es nicht verstehen könne, warum bei vergleichbaren Werten an unterschiedlichen Tagen, der Blutzucker entglitten ist.

Autor: anonym/ca; zuletzt bearbeitet: 19.04.2001 nach oben

Inzwischen (2009) gibt es auch Insulin-Pens, bei denen die Insulingabe angezeigt wird.

Herzlichen Dank für Ihre Diab-Story und die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung!

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