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DGE-Medienpreis 2024/2025
Hormonthemen verständlich erklärt: DGE zeichnet herausragende Beiträge in Print und TV aus
Zum neunten Mal vergibt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE) in diesem Jahr ihren Medienpreis, mit dem sie besonders gelungene journalistische Beiträge zu Erkrankungen des Hormonsystems und Störungen des Stoffwechsels würdigt. Aus zahlreichen Einsendungen kürte die Jury in diesem Jahr zwei Sieger*innen: Sabine Hoffmann, die sich in der Zeitschrift "Brigitte" mit dem Thema Osteoporose befasste, sowie Markus Böhle, dessen Sendung "Schilddrüse im Alter" (SWR) als bester TV-Beitrag ausgezeichnet wurde. Die feierliche Verleihung der mit je 2000 Euro dotierten Preise fand am Mittwoch, dem 19. März 2025, auf dem 68. Kongress für Endokrinologie in Baden-Baden statt.
Endokrinologische Erkrankungen betreffen Hormone sowie die Drüsen und das Gewebe, in denen sie produziert werden. Weil Hormone an der Steuerung vieler wichtiger Stoffwechsel- und Anpassungsprozesse im Körper beteiligt sind, ist die Bandbreite endokrinologischer Störungen enorm. "Zu den hormonell bedingten Erkrankungen zählen Volkskrankheiten wie die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus, Adipositas oder Osteoporose, aber auch seltene Erkrankungen wie Kleinwüchsigkeit oder die Nebenniereninsuffizienz", sagt die Mediensprecherin der DGE, Privatdozentin Dr. med. Dr. jur. Birgit Harbeck, Fachärztin für Endokrinologie und Diabetologie, Ernährungsmedizin, Diabetologin DDG, Lipidologin DGFF bei Amedes Experts Endokrinologikum Kiel/3. Med. Klinik UKE. Entsprechend groß sei auch die thematische Vielfalt der eingereichten Wettbewerbsbeiträge gewesen, von denen viele durch eine exzellente Recherche und ein hohes sprachliches Niveau aufgefallen seien.
Mit Sabine Hoffmann wurde eine Autorin ausgezeichnet, die bereits im vergangenen Jahr zu den Preisträger*innen des DGE-Medienpreises zählte. In diesem Jahr überzeugte sie mit einem Beitrag zu Osteoporose, der in der Zeitschrift "Brigitte" erschienen ist. Anhand eines Fallbeispiels klärt sie über die häufige Erkrankung auf, von der vor allem Frauen nach den Wechseljahren betroffen sind, wenn die Spiegel der knochenschützenden weiblichen Geschlechtshormone allmählich absinken. Weil eine Osteoporose zunächst keinerlei Beschwerden verursacht, wird sie oft erst dann diagnostiziert, wenn bereits viel Knochensubstanz verloren gegangen ist und es zu ersten Knochenbrüchen kommt - im Beitrag wird daher die Bedeutung von Früherkennung und Prävention besonders herausgestellt. "Der Autorin ist es darüber hinaus gelungen, einen kompakten Überblick über die Diagnostik und Therapie der Osteoporose zu geben", sagt Professor Dr. Jan Tuckermann, DGE-Vorstand und Direktor des Instituts für Molekulare Endokrinologie und Physiologie der Universität Ulm.
Auch "heiße" oder "warme" Schilddrüsenknoten sind eine hormonelle Erkrankung, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt und von der besonders Frauen betroffen sind. Sie sind das Thema des ausgezeichneten TV-Beitrags von Markus Böhle, der im Rahmen der Doc Fischer-Sendungen des SWR ausgestrahlt wurde. Hormonproduzierende Knoten in der Schilddrüse sind zwar meist gutartig; die Hormonflut, die von ihnen ausgeht, verursacht jedoch eine Vielzahl belastender Symptome wie Unruhe, Herzrasen, unbeabsichtigten Gewichtsverlust oder Haarausfall. Diese Veränderungen gehen schleichend vor sich und werden oft längere Zeit nicht als Krankheitssymptom erkannt. Auf Dauer ist die gestörte Schilddrüsenfunktion jedoch belastend für das Herz-Kreislauf-System, verstärkt die Gefahr einer Osteoporose und erhöht sogar die Sterblichkeit. "Diese Aspekte arbeitet der Autor gut heraus und leistet damit einen gelungenen Beitrag zur Aufklärung", so Harbeck. "Er sensibilisiert für die Symptome der Schilddrüsenüberfunktion, schildert die notwendige Diagnostik und beleuchtet die wichtige Rolle der Endokrinologie."
Insgesamt hatten sich 23 Journalistinnen und Journalisten um den DGE-Medienpreis 2024/2025 beworben. "Wir freuen uns über die große Zahl der hochwertigen Bewerbungen. Denn es ist wichtig, dass die Bevölkerung über endokrinologische Erkrankungen informiert ist - sie können schließlich jeden treffen", sagt Harbeck. Die Jury hat damit zwei Beiträge über Erkrankungen gewürdigt, die eine große Zahl von Menschen betreffen, der Aufmerksamkeit dennoch oft entgehen und erst verzögert erkannt werden. "Umso wichtiger ist es, auch in Publikumsmedien über diese Erkrankungen, ihre Risikofaktoren und erste Symptome zu informieren", betont Tuckermann. Sabine Hoffmann und Markus Böhle sei das ausgezeichnet gelungen.
Zum Online-Beitrag "Schilddrüsenprobleme im Alter" von Markus Böhle gelangen Sie hier.
Bildunterschrift: Auch Diabetes gehört zu den hormonell bedingten Erkrankungen.
Bildquelle: Monika Gause für www.diabsite.de.