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Große Umfrage zu Diabetestechnologien

Menschen mit Diabetes sowie Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes sind gefragt

Teil des Teams des Forschungsinstituts der Diabetes-Akademie in Bad Mergentheim.
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Auch in diesem Jahr findet wieder eine Befragung für den Digitalisierungs- und Technologiereport statt. Alle zwei Jahre werden neben den Diabetolog:innen auch Menschen mit Diabetes befragt. Daher bitten wir Sie herzlich darum, teilzunehmen und den Betroffenen eine Stimme zu geben!

2019 und 2021 haben wir bereits gefragt, wie Sie neue Technologien zur Behandlung von Diabetes bewerten und welche Trends Sie erwarten. Die Resonanz war überwältigend: Insgesamt 5.844 Menschen mit Diabetes sowie Eltern von Kindern mit Diabetes haben an den beiden vorherigen Befragungen teilgenommen.

Die Ergebnisse lieferten erstmalig ein umfassendes Bild darüber, wie moderne Technologien wie Insulinpumpen, "smarte" Pens, kontinuierliche Glukose-Monitoring-Methoden (CGM), Apps, Telemedizin, Video-Schulungen und andere digitale Anwendungen aus Sicht der Patient:innen bewertet werden. Es wurde zudem untersucht, welche Chancen, aber auch, welche Risiken sie aktuell sowie in Zukunft sehen.

Angewendete Diabetestechnologien

Die Ergebnisse sind wichtig für belastbare Daten zur Verbreitung von Diabetes-Technologien. Aus diesen Daten können wir ableiten, dass mittlerweile 77 Prozent aller Personen mit Typ-1-Diabetes ein CGM-System nutzen und etwa jeder Dritte eine Insulinpumpe besitzt. Bei ungefähr 12 Prozent erfolgt die Insulindosierung über eine Insulinpumpe mit Hilfe eines CGM-basierten Algorithmus (automatisierte Insulindosierung, AID), und dieser Trend ist steigend. Menschen mit Typ-2-Diabetes nutzen hauptsächlich CGM-Systeme, während die Verwendung von Smart-Pens zur digitalen Erfassung der Insulingaben bisher eher selten vorkommt.

Noch zu wenig Schulungsangebote

Die Ergebnisse zeigen auch Versorgungsdefizite auf: Ein erstaunlich großer Anteil der Teilnehmenden an der letzten Umfrage gab an, entweder gar nicht oder nur einmal geschult worden zu sein. Dies ist eindeutig zu wenig, da moderne Technologien ohne Schulung nicht richtig angewendet werden können. Nicht alle Menschen sind technikaffin und kommen gut mit den Technologien zurecht. In einer Umfrage des dialink-Umfragepanels (www.dialink-diabetes.de) konnte festgestellt werden, dass Personen, die ein CGM nutzen, aber keine Schulung erhalten haben, deutlich seltener verschiedene Alarmfunktionen verwenden als Personen, die geschult wurden (https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/dia.2023.0333).

Warum sollten Sie an der Umfrage teilnehmen?

Da sich Diabetes-Technologien schnell weiterentwickeln und die Digitalisierung voranschreitet, bitten wir Sie in diesem Jahr erneut um Ihre Meinung zu neuen Technologien und zur Digitalisierung in der Diabetestherapie. Denn es ist uns wichtig, nicht nur Ärzt:innen zu befragen, sondern insbesondere Ihre Einschätzung sowie Ihre Wünsche und Bedürfnisse einzufangen.

Internationale Veröffentlichung

Neben dem anerkannten Patientenjournal "Diabetes-Journal" wird die Befragung auch in einem Bericht veröffentlicht. Dieser Bericht, der auch von den Kostenträgern gelesen wird, wird auch auf nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Da wir diese Umfrage dieses Jahr auch in Österreich und der Schweiz durchführen, erhalten Sie zudem einen Eindruck davon, wie sich die Situation in Deutschland im Vergleich zu den beiden anderen Ländern darstellt.

So nehmen Sie an der Umfrage teil:

Teilnehmen können Menschen mit Diabetes sowie Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes.

Unter https://de.research.net/r/dt24dj gelangen Sie zur Umfrage, die bequem am Computer, Tablet oder Smartphone ausgefüllt werden kann. Diese wird vom unabhängigen Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) durchgeführt. Ihre Antworten bleiben anonym; es werden keine persönlichen Daten gespeichert.

Die Umfrage findet vom 1. bis zum 30. November 2023 statt.

Wir sind gespannt auf Ihre Ansichten, Wünsche und Erwartungen bezüglich neuer Technologien zur Behandlung des Diabetes! Nutzen Sie diese Chance, um als Mensch mit Diabetes gehört zu werden, und machen Sie mit! Denn die Digitalisierung der Diabetestherapie schafft nur dann Mehrwert, wenn sie aus Sicht von Menschen mit Diabetes gedacht ist.

Bildunterschrift: Teil des Teams des Forschungsinstituts der Diabetes-Akademie in Bad Mergentheim von links Katharina Finke-Gröne, Prof. Dr. Norbert Hermanns, PD Dr. Dominic Ehrmann, Carmen Albrecht, Prof. Dr. Bernhard Kulzer, Timm Roos
Bildquelle: ©FIDAM GmbH
Fotograf: Victor S. Brigola

zuletzt bearbeitet: 21.11.2023 nach oben

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