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FreeStyle Libre 2

Pressemitteilung: Abbott Diabetes Care

Einfach für alle Patienten

Die nächste Generation der sensorbasierten Glukosemessung

FreeStyle Libre 2 Rund 1,8 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland müssen mehrmals täglich ihren Zuckerwert messen, um die entsprechende Menge Insulin spritzen zu können. Bis vor wenigen Jahren war dazu ein von vielen Menschen mit Diabetes als schmerzhaft empfundener Stich in den Finger und die Nutzung eines Blutzuckerteststreifens / Messgerätes erforderlich. Seit 2014 steht alternativ das FreeStyle Libre System zur Verfügung, das erfolgreich und sicher, ohne routinehaftes Stechen die Blutzuckerselbstmessung ersetzt. Ein Sensor am Oberarm misst kontinuierlich den Glukosewert und kann mit einem Lesegerät oder dem Smartphone mit entsprechender App ausgelesen - gescannt - werden. FreeStyle Libre ist das meistgenutzte sensorbasierte Glukose-Messsystem weltweit und wird bereits von über 1.000.000 Menschen in 46 Ländern verwendet. In Deutschland werden die Kosten für das System von den meisten Krankenkassen übernommen.

Eine Umfrage zeigt,dass sich sehr viele Nutzer von FreeStyle Libre im Alltag viel freier fühlen. Mit FreeStyle Libre 2 wird nun eine weiterentwickelte Generation der Technologie auf den Markt gebracht. Das System bietet neben den von den Nutzern geschätzten Vorteilen von FreeStyle Libre eine Verbesserung der Messgenauigkeit und die Nutzung von optionalen Alarmen. Die Sensorwerte sind jetzt noch genauer und das sowohl am ersten Tag als auch über die gesamte Tragedauer hinweg. Auch in den unteren Bereichen konnte eine Verbesserung der Genauigkeit erzielt werden. Verwender können sich zudem in Echtzeit bei zu hohen oder zu niedrigen Messwerten warnen lassen, falls Sie dies benötigen. Eine Funktion, die vor allem Kindern, Jugendlichen und deren Eltern sowie Menschen, die Probleme mit der Wahrnehmung von Unterzuckerungen haben (Hypoglykämiewahrnehmungsstörung), zu Gute kommt.

Schätzungen nach leben rund 6,7 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland, wobei zwei Millionen noch gar nichts von der Erkrankung wissen. Etwa 95 % davon haben Typ-2-Diabetes und bei rund 1,8 Millionen befindet sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, so dass sie täglich Insulin spritzen müssen. Rund 300.000 Menschen in Deutschland leben mit Diabetes Typ 1, wo in vielen Fällen die Bauspeicheldrüse die Produktion von Insulin bereits im Kindes- oder Jugendalter eingestellt hat. Mehrmals tägliches Zuckermessen und die Einschätzung des Kohlenhydratgehalts der Mahlzeit sind die Grundlagen für eine adäquate Insulingabe. War früher vor allem ein niedriger Zuckerlangzeitwert (HbA1c), eine Art Mittelwert der Zuckerwerte über einen längeren Zeitraum, der Indikator für ein gutes Diabetesmanagement, rücken heute zunehmend weitere Parameter wie beispielsweise die sogenannte "Zeit im Zielbereich" ("Time in Range") in den Fokus. Das Ziel: Den Zuckerspiegel innerhalb eines vom behandelnden Arzt festgelegten Korridors - dem Zielbereich - zu halten und zu hohe Ausschläge nach oben (Hyperglykämien) oder unten (Hypoglykämien) vermeiden. Unterzuckerungen sind potentiell lebensbedrohliche Akutkomplikationen. Immer wieder auftretende zu hohe Glukosewerte belasten den Körper und können langfristig Folgeschäden verursachen.

Den Diabetes im Griff - eine Herausforderung im Kindes- und Jugendalter

Die Diagnose Diabetes in jungen Jahren bedeutet sowohl für die betroffenen Kleinen selbst als auch auch für ihre Eltern eine große Umstellung. Die Kinder müssen lernen, mit der Situation umzugehen, ihren Körper einzuschätzen und oft ganz besonders vernünftig zu sein. Bei den Eltern steigt die Sorge um die Sprösslinge und zu einem ohnehin oft sehr ausgefüllten Alltag kommt die Auseinandersetzung mit der Erkrankung hinzu. Während im Kindesalter das Anleiten der Kleinen und die Kontrolle im Fokus stehen, gilt es in der Pubertät loszulassen und die Verantwortung für die eigene Gesundheit in die Hände der Heranwachsenden zu übergeben. Das erfordert viel Geduld und Nachsicht, denn Jugendliche befinden sich in einer Zeit des Umbruchs. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität steht im Vordergrund, Pflicht- und Gesundheitsbewusstsein haben da nicht selten das Nachsehen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigte, dass FreeStyle Libre Kinder und Jugendliche effektiv in ihrem Diabetesmanagement unterstützen kann. Mit der Anwendung von FreeStyle Libre erhöhte sich die Zeit im Zielbereich in allen Altersgruppen, wobei die 13-17 Jährigen das beste Ergebnis erzielten (p=0.025). Das Gleiche zeichnete sich beim HbA1c-Wert ab: Alle Altersgruppen konnten sich hier verbessern, am meisten jedoch die Teenager (0.7 +/- 0.6 % (7.2 +/- 5.9 mmol/mol, mean +/- SD)). Eindrucksvoll war die positive Wirkung der Nutzung von FreeStyle Libre auf die Einhaltung der Therapievorgaben (Adhärenz) durch die Jugendlichen gemessen an der Insulingabe: 94 Prozent der Jugendlichen berechneten zu über 80 Prozent die Insulineinheiten selbst - und schnitten damit bei den Faktoren Zeit im Zielbereich, Hyperglykämien und Blutzucker-Risiko-Index genauso gut ab wie die jüngeren Kinder.

FreeStyle Libre 2: Gewohnte Vorteile, höhere Genauigkeit und optionale Alarmfunktion

Einfach und unauffällig den Glukosewert messen ohne das routinehafte Stechen in den Finger und damit umfangreiche Informationen erhalten, sowohl für das eigene Diabetesmanagement als auch als Grundlage für Therapieentscheidungen des Arztes - dafür steht FreeStyle Libre. Das neue Messsystem FreeStyle Libre 2 bietet all diese Vorteile und zeichnet sich außerdem durch eine noch höhere Genauigkeit aus: 100 Prozent der mit FreeStyle Libre 2 gemessenen Werte liegen in Zone A und B des Konsensus Error Grid und zwar ohne Kalibrierung mittels Fingerstich oder Codeeingabe. Die Absolute Relative Differenz (MARD) liegt gemessen über die Tragedauer bei durchschnittlich 9,5 Prozent verglichen mit dem Standard YSI17. Damit konnte die Genauigkeit des FreeStyle Libre 2 Messgerätes noch einmal verbessert werden und zwar bereits ab Tag eins der Anwendung.

Eine Auswertung der Daten anhand des Ambulanten Glukose Profils (AGP) veranschaulicht, wie sich der Glukose­spiegel während eines typischen Tages verhält und verdeutlicht Glukosetrends und potenziell gefährliche Muster. Der Arzt sieht sofort, wie viele der gemessenen Werte im Zielbereich liegen und wo es gegebenenfalls Optimierungsbedarf gibt. Da es nicht jedem Menschen mit Diabetes leicht fällt, die Werte im Zielbereich zu halten, wurde FreeStyle Libre 2 um einfach zu nutzende, optionale Alarmfunktionen erweitert - speziell für Nutzer, die Alarme benötigen, etwa Kinder und Jugendliche oder Personen mit Unterzuckerungswahrnehmungsstörung. Es gibt zwei individuell einstellbare Glukosealarme für hohe bzw. niedrige Glukosewerte sowie einen Alarm im Falle eines Signalverlusts (z. B. wenn der Sensor und das Lesegerät nicht miteinander kommunizieren). In diesen Fällen wird der Nutzer je nach persönlicher Präferenz durch Alarmton oder Vibration gewarnt. Er kann dann den FreeStyle Libre 2 Sensor scannen, um den aktuellen Glukosewert, den Trendpfeil und den Verlauf der letzten acht Stunden zu sehen. Nutzer, die den Alarm nicht benötigen, lassen diesen einfach ausgeschaltet.

Quellen

  • Die Entscheidung einer Krankenkasse zur Übernahme der Kosten von einem FreeStyle Libre Messsystem ist eine Einzelfallentscheidung. Diese hängt insbesondere davon ab, ob die Voraussetzungen zur Kostenübernahme im jeweils individuellen Fall vorliegen. Abbott legt daher grundsätzlich alle Verordnungen über das FreeStyle Libre Messsystem der jeweiligen Krankenkassen vorab zur Genehmigung vor. Eine Krankenkasse kann die Kostenübernahme aber auch ablehnen, sofern die Voraussetzungen für die Kostenübernahme im Einzelfall nicht erfüllt sind. Die gesetzliche Zuzahlung muss gegebenenfalls auch bei der Kostenübernahme durch eine Krankenkasse für ein FreeStyle Libre Messsystem geleistet werden (max. 35,99 €/Quartal bei Erstverordnung; max. 30 €/Quartal bei Folgeverordnungen. Quartal ist gleichbedeutend mit einem beliebigen 3-Monats-Zeitraum). Wenn Ihr Patient zum Zeitpunkt der Genehmigung zuzahlungsbefreit ist, informiert uns seine Krankenkasse darüber. Wenn Ihr Patient erst nach einer Genehmigung zuzahlungsbefreit wird, sendet er bitte eine Kopie Ihres Befreiungsnachweises an: Abbott GmbH & Co. KG Postknoten 30, Max-Planck-Ring 2, 65205 Wiesbaden.

  • Eine zusätzliche Prüfung der Glukosewerte mittels eines Blutzucker-Messgeräts ist erforderlich bei sich schnell ändernden Glukosespiegeln, weil die Glukosewerte in der Gewebeflüssigkeit die Blutzuckerwerte eventuell nicht genau widerspiegeln, oder wenn das System eine Hypoglykämie oder eine anstehende Hypoglykämie anzeigt, oder wenn die Symptome nicht mit den Messwerten des Systems übereinstimmen.

  • Das Setzen eines Sensors erfordert ein Einführen des Sensorfilaments unter die Haut. Der Sensor kann bis zu 14 Tage lang getragen werden.

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  • Die Aussage basiert auf der Anzahl der Nutzer des FreeStyle Libre Messsystems weltweit im Vergleich zu der Nutzeranzahl anderer führender sensorbasierter Glukosemessysteme für den persönlichen Gebrauch. Daten liegen vor. Abbott Diabetes Care, Inc.

  • Online Survey mit Antworten von 21.069 FSL Nutzern und 399 HCPs; Daten liegen vor. Abbott Diabetes Care, Inc.

  • Deutscher Gesundheitsbericht 2018.

  • ATTD 2018 - Conference on Advanced Technologie & Treatments for Diabetes, 14.-17. Februar 2018, Wien : "Time in range" als neues Behandlungsziel. Zugriff am 08.10.2018.

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  • In einer von Abbott Diabetes Care durchgeführten Umfrage bei Erstanwendern von FreeStyle Libre stimmten 95 % der Patienten zu, dass das Abrufen der Messwerte durch Scannen des FreeStyle Libre Sensors einfacher war als ein routinemäßiger Fingerstich (10.641 von 11.148 haben der Aussage zugestimmt). Daten liegen Abbott Diabetes Care vor.

  • In einer von Abbott Diabetes Care durchgeführten Umfrage bei Erstanwendern von FreeStyle Libre stimmten 93 % der Patienten zu, dass das Scannen des FreeStyle Libre Sensors, um Zuckerwerte zu erhalten, diskreter war als Blutzuckermessungen durch routinemäßiges Fingerstechen (10.352 von 11.147 haben der Aussage zugestimmt). Daten liegen Abbott Diabetes Careb vor.

  • Clinical Report for Study Protocol ADC-USVAL-17166: FreeStyle Libre Flash Glucose Monitoring System Accuracy Study; Studie wurde bei 95 Erwachsenen durchgeführt; Clinical Report for Study Protocol ADC-US-VAL-17167: Effectiveness and Safety Study of the FreeStyle Libre Flash Glucose Monitoring System in Pediatric Populations; Die Studie wurde mit 74 Personen (innerhalb der Altersgruppe: 4-17 Jahre) durchgeführt. Daten von beiden Studien liegen Abbott Diabetes Care vor und sind unter https://freestyle.de/accuracy-of-freestyle-libre-2 einsehbar.

  • Alarme sind standardgemäß ausgeschaltet und müssen eingeschaltet werden. Ob die Einschaltung des optionalen Alarms von FreeStyle Libre 2 im individuellen Fall sinnvoll bzw. empfehlenswert ist, sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

  • Für ein vollständiges glykämisches Profil der letzten drei Monate muss der Sensor mindestens einmal alle 8 Stunden gescannt und alle 14 Tage ersetzt werden.

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  • Bergenstal et al. Recommendations for Standardizing Glucose Reporting and Analysis to Optimize Clinical Decision Making in Diabetes: The Ambulatory Glucose Profile. J Diabetes Sci Technol. 2013. Vol 7. 562-578.

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  • Kreider et al. Practical Approaches to Diagnosing, Treating and Preventing Hypoglycemia in Diabetes. Diabetes Ther (2017) 8:1427-1435

Bildunterschrift: FreeStyle Libre 2
Bildquelle: Abbott Diabetes Care 2019

zuletzt bearbeitet: 14.05.2019 nach oben

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