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Die Diabetologie in Rumänien

Einheit bei Vielfalt - ein Vorbild für Deutschland?

Endokrinologisches Diskussionsforum

Vom 8.-10. November 2018 fand im siebenbürgischen Klausenburg /Cluj-Napoca der 16. Kongress der 2001 gegründeten Rumänischen Föderation für Diabetes, Ernährung und Stoffwechselerkrankungen statt. Dieser Föderation gehört auch die schon 1964 von Professor Mincu etablierte wissenschaftliche Diabetes-Sozietät an. Eingangs wurde der ersten Mitteilung des rumänischen Physiologen und Arztes Nicolae Paulescu über "Pancrein" vor 100 Jahren gedacht, eines blutzuckersenkenden, insulinhaltigen Pankreasextraktes. Ioan Andrei Veresiu, seit 2010 Präsident dieser Föderation und des diesjährigen Kongresses erhielt bei der Eröffnungsveranstaltung von der Vertreterin der rumänischen Betroffenen-Vereinigungen anlässlich der Beendigung seiner Präsidentschaft nach achtjähriger, Tätigkeit die "Paulescu-Plakette" der etwa zehn Diabetikervereinigungen verliehen, zusammen mit einem kleinen T-Shirt, wie es betroffene Kinder erhalten. Vorher hielten zwei zuckerkranke Menschen Vorträge über ihr persönliches Schicksal, so ein orthodoxer Priester, der im Erwachsenenalter an Typ-1-Diabetes erkrankte, jetzt Pumpenträger ist und dessen kurz nach seiner Diabetesmanifestation geborene Tochter ebenfalls einen Typ-1-Diabetes bekam. Eindrucksvoll schilderte er die damit verbundenen Probleme in seiner Familie und wie diese bewältigt wurden.

Diese Einbindung der Betroffenen in die Eröffnungsfeier einer wissenschaftlich ausgerichteten Veranstaltung mit Verleihung eines Preises der Diabetikervereine an den Präsidenten fanden auch die auswärtigen Gastredner einschließlich des ebenfalls geladenen Referenten sehr gelungen. Dass parallel auch Sitzungen der Diabetesassisten/innen und der Betroffenenverbände stattfanden, liegt ganz auf der Linie der International Diabetes Federation (IDF), in welcher Diabetologen und Menschen mit Diabetes zusammengeschlossen sind und bei der abwechselnd ein Diabetologe und ein Mensch mit Diabetes die Präsidentschaft inne haben.

Ohne Details über bisherige Interaktionen zwischen wissenschaftlichen und praktischen Diabetesärzten der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) oder der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) mit den Betroffenenverbänden in Deutschland zu kennen, abgesehen von Diabetes.de, möchte der Referent anregen, dass Ähnliches wie in Rumänien auch in Deutschland stattfindet. Die DDG-Herbsttagung hat schon die Diabetesberater/innen und Diabetesassistent/innen als eine der Zielgruppen. In Wiesbaden 2018 tagte die DDG zusammen mit der Deutschen Adipositas-Gesellschaft.

Wäre es sinnvoll und auch möglich, die DDG-Herbsttagung in Assoziation mit den deutschen Betroffenen-Verbänden abzuhalten?

Professor Helmut Schatz bittet um rege Diskussion im Blog der DGE.

zuletzt bearbeitet: 11.11.2018 nach oben

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