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Monitoring von Diabetes Typ 2-Patienten entwickelt

Internetportal für telemedizinische Lifestyle-Programme

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum SYMILA aus Hamm zeigt auf der MEDICA 2016 ein telemedizinisches Internetportal für Diabetiker. Das System wurde für das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung, kurz DITG, realisiert. Als Herzstück eines E-Health Interventionssystems integriert das Portal die mit telemedizinischen Geräten gesammelten Daten, erstellt Auswertungen und ermöglicht eine personalisierte Ansprache durch Coaches des DITG. Die Lösung folgt den in der Fraunhofer-Initiative "Industrial Data Space (IDS)" postulierten Anforderungen an einen "Medical Data Space (MedDS)" zum sicheren Austausch von gesundheitsbezogenen Daten. Besuchen Sie uns in Halle 10 / G05.

Das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) entwickelt im Auftrag von Krankenversicherungen, Unternehmen der Pharmaindustrie und Unternehmen mit betrieblichem Gesundheitsmanagement Gesundheitsprogramme und führt diese durch. Ziel ist eine erhöhte Lebensqualität der Programmteilnehmer bei gleichzeitig sinkenden Leistungsausgaben.

Für das DITG hat das Fraunhofer-Anwendungszentrum SYMILA des Fraunhofer FIT ein telemedizinisches Online-Portal zur Gesundheitsberatung und zum Monitoring von Diabetes-Typ 2-Patienten entwickelt und in Betrieb genommen. Die Programmteilnehmer erhalten verschiedene telemedizinische Geräte zur Vitaldatenerfassung, etwa Blutzuckermessgerät, Waage und Schrittzähler, deren Messwerte in Echtzeit im Portal zusammenlaufen. Dort werden die Daten grafisch aufbereitet und stehen dem Teilnehmer und den Coaches des DITG zur Verfügung. Beim Überscheiten vorher definierter Richtwerte versendet das Portal automatisiert Warnungen. Die Coaches können situationsangepasst intervenieren und etwaigen Risikosituationen gezielt begegnen. So erlernen die Programmteilnehmer, wie sie am besten mit ihrer Krankheit umgehen und ihre Lebensqualität am wenigsten leidet.

Das Portal arbeitet auf Basis einer offenen System-Architektur mit flexiblen Schnittstellen und ist modular aufgebaut. Dadurch ist es zur medizinischen Begleitung anderer Erkrankungen leicht erweiterbar, etwa Herzinsuffizienz oder chronische Atemwegserkrankungen (COPD).

Dieses Portal wurde vom Fraunhofer FIT entwickelt und wird in einem eigenen Rechenzentrum betrieben, um die Anforderungen an Datenverfügbarkeit und Datensicherheit optimal zu erfüllen.

"Die digitale Souveränität der Patienten ist uns besonders wichtig. Am Beispiel der Daten des DITG-Systems zeigen wir, wie der Datenaustausch zwischen Patienten, Ärzten, Krankenhäusern und weiteren Beteiligten sicher und effizient durchgeführt werden kann", so Prof. Dr. Harald Mathis, Leiter der Abteilung für Biomolekulare optische Systeme (BioMOS) des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT und Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums SYMILA in Hamm-Lippstadt.

Die Lösung bewegt sich ganz im Sinne des in der Fraunhofer-Initiative "Industrial Data Space (IDS)" postulierten "Medical Data Space (MedDS)" und realisiert bereits erfolgreich zahlreiche an den MedDS gestellte Anforderungen. Der Medical Data Space ist ein virtueller Datenraum, der den sicheren Austausch und die einfache Verknüpfung von medizin- und gesundheitsbezogenen Daten aus unterschiedlichen Quellen auf Basis von Standards und mithilfe gemeinschaftlicher Governance-Modelle unterstützt. Ziel ist die Steigerung von Diagnose-, Vorsorge- und Behandlungsqualität sowie ein verbessertes Therapiemonitoring.

Das vom Fraunhofer FIT auf der MEDICA gezeigte System löst insbesondere die wichtige Herausforderung, die Rechte der Patienten bezüglich ihrer Daten zu schützen. Im Sinne einer präventiven, personalisierten, präzisen und partizipativen Versorgung (4P-Medizin) erfolgt der Zugriff über entsprechende Sicherheitsmechanismen. Ein hinterlegtes Nutzer- / Rollenkonzept regelt die Berechtigungen der einzelnen Anwender - vom Programmteilnehmer, seinen Angehörigen, den DITG-Coaches bis hin zu den involvierten Ärzten. Alle erhobenen Daten werden nach gesetzlichen Aufbewahrungsfristen gespeichert und gelöscht.

zuletzt bearbeitet: 24.10.2016 nach oben

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