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Personalisiertes Diabetes- und Gesundheits-Management

Roche Diabetes Care und SAP starten Programm zur Diabetes-Prävention

Rund 7 Millionen Menschen mit Diabetes leben derzeit in Deutschland, Tendenz immer noch steigend. Angesichts der enormen Kosten und der hohen Belastung für Betroffene und Versorger sind Lösungen für eine effektive Prävention und Behandlung des Diabetes gefragt. Roche Diabetes Care Deutschland und SAP haben daher in einer einmaligen Kooperation ein datenbasiertes Präventions- und Behandlungsprogramm entwickelt. Dabei werden wichtige medizinische Parameter der Patienten regelmäßig erfasst und über eine App und ein Onlineportal automatisch mit dem Arzt geteilt. Ziel ist es, Menschen mit Diabetesrisiko frühzeitig zu identifizieren und strukturiert zu behandeln, so dass ein Ausbrechen der Erkrankung verhindert oder verzögert werden kann. Darüber hinaus soll das Programm helfen, durch eine verbesserte Versorgung Folgeerkrankungen bei bereits manifestem Diabetes zu reduzieren.

Enge Partnerschaft für strategische und zukunftsweisende Lösungen

Roche Diabetes Care und SAP sind Marktführer auf ihren jeweiligen Gebieten und haben nun gemeinsam ein technisches und inhaltliches Konzept zum Personalisierten Gesundheits-Management bzw. Personalisierten Diabetes-Management entwickelt. "Wir sind überzeugt, dass die Verbindung physischer Angebote mit digitalen Services ein enormes Potenzial besitzt, um Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu bewegen. Die SAP HANA Cloud Plattform ist dabei die Basis, um die erfassten medizinischen Parameter in Echtzeit zu analysieren und so dem Arzt eine individualisierte Therapie seiner Patienten zu ermöglichen?, erläutert Stefan Krauß, Chief Operation Officer und Mitglied der Geschäftsleitung bei SAP Deutschland.

Als wissenschaftliche Partner begleiten die Universitäten St. Gallen und Heidelberg das Projekt. Die Forscher werden unter anderem die Auswertung der anonymisierten Patientendaten übernehmen. Ziel ist es nachzuweisen, dass sich mit diesem personalisierten Ansatz Diabetes vorbeugen lässt und Folgeerkrankungen vermieden werden können. "Das funktioniert aber nur dann, wenn Patienten mitmachen, dauerhaft motiviert sind und wissen, wie sie im Sinne ihrer Gesundheit handeln können", erläutert Haferbeck. "Valide Daten sind dafür die Grundlage", ergänzt Krauß. Sie dienen als Motivation für den Patienten und als Basis für die therapeutischen Entscheidungen des Arztes.

Direkter Zugriff und schneller Überblick für eine personalisierte Behandlung

Der Arzt identifiziert in seiner Praxis über die automatische Analyse vorhandener Routinedaten wie z. B. Langzeitblutzucker (HbA1c) und Gewicht geeignete Patienten. Anschließend vereinbaren beide individuelle Ziele, beispielsweise mehr Bewegung im Alltag oder eine Gewichtsreduktion. Mit einem Willkommenspaket wird der Patient aktiv in das Projekt eingebunden. Es enthält unter anderem Accu-Chek Aviva Connect, ein Bluetooth-fähiges Blutzuckermessgerät der neuesten Generation und ein Aktivitätsarmband, die von Roche Diabetes Care zur Verfügung gestellt werden. Auch eine speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse des Teilnehmers ausgerichtete Patientenschulung, die über ein Jahr läuft, ist Bestandteil des Pakets. Die Kosten für die Patientenschulung werden von der Techniker Krankenkasse für ihre Versicherten zu 85 % übernommen.

Des Weiteren stehen mit Accu-Chek View eine mobile App sowie ein Arztportal zur Verfügung - beides von SAP entwickelt. Hier können verschiedene medizinische Parameter erfasst werden, die den Patienten langfristig motivieren sollen, an der Lebensstiländerung festzuhalten. Den Arzt wiederum unterstützen die Daten bei Regelterminen und Therapieanpassungen. Erfasst werden Blutzucker, gelaufene Schritte, Blutdruck, Gewicht, Bauchumfang und die Medikation. Für alle Parameter gibt es neben den ausführlichen Werten auch Trendangaben und ein Ampelsystem. So ist, dank Pfeilen und farbigen Markierungen, ein schneller Überblick über die aktuelle Gesundheitslage möglich. Über das Arztportal kann der Patient seine Werte jederzeit mit seiner Diabetespraxis teilen und so von einer besseren Betreuung profitieren. Wenn sich z. B. ein Wert einer kritischen Marke nähert, erhält der Arzt einen Hinweis und kann über eine Nachrichtenfunktion direkt mit seinem Patienten in Kontakt treten.

Motivation steht im Vordergrund

"Wichtig war uns, dass Patienten sich gut aufgehoben und behandelt fühlen", betonen Haferbeck und Krauß. "Aufgrund des frühen individuellen Therapieansatzes können Akut- und Folgekomplikationen reduziert werden. Außerdem bietet das Programm dem Arzt die Möglichkeit, sein Therapieportfolio zu erweitern und unmittelbar auf therapeutische Informationen zu reagieren. Und die Krankenkassen profitieren, weil Kosten gespart werden können", so das Fazit der Partner.

Weitere Informationen zu Accu-Chek Connect unter www.accu-chek.de/connect.

zuletzt bearbeitet: 02.10.2014 nach oben

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