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Hand in Hand zum Wohl Nierenkranker

Dresdner Uniklinikum und KfH kooperieren seit 20 Jahren

Haus 19 des Dresdner Uniklinikums Seit dem Beginn der Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) im Jahr 1994 konnte die Zahl der jährlich vorgenommenen Dialysebehandlungen verzehnfacht werden. Diese Leistungssteigerung ist das Ergebnis der Kombination der hohen ärztlichen Kompetenz der Klinikumsmitarbeiter mit der durch das KfH auf neuestem Stand gehaltenen medizinischen Ausstattung. Zum 20-jährigen Jubiläum veranstalten die beiden Kooperationspartner am Sonnabend (5. Juli) vormittags von 9.30 Uhr Seminare für Patienten und Pflegende und nachmittags von 13.30 bis 15.30 Uhr einen Tag der offenen Tür.

Diese Leistungssteigerung ist das Ergebnis der Kombination der hohen ärztlichen Kompetenz der Mitarbeiter des Uniklinikums mit der durch das KfH auf neuestem Stand gehaltenen medizinischen Ausstattung. Zum 20-jährigen Jubiläum veranstalten die beiden Kooperationspartner am Sonnabend (5. Juli) vormittags von 9.30 Uhr Seminare für Patienten und Pflegende und nachmittags von 13.30 bis 15.30 Uhr einen Tag der offenen Tür sowie im Anschluss eine Grillparty. Veranstaltungsort ist das KfH-Dialysezentrum am Universitätsklinikum in Haus 19.

Deutschlandweit erhalten rund 80.000 Menschen langfristig eine Blutwäsche, die sogenannte Hämodialyse. 500 dieser Patienten leben in Dresden, rund 100 von ihnen kommen mehrmals pro Woche zur Nierenersatztherapie in das KfH-Dialysezentrum am Dresdner Uniklinikum. Weiterhin werden dort auch 25 Patienten betreut, bei denen die sogenannte Bauchfelldialyse die Funktion der Nieren übernimmt. Inzwischen werden am Dresdner Uniklinikum so jährlich 22.600 Blutwäschen vorgenommen. Vor Beginn der Kooperation zwischen KfH und Uniklinik waren es hingegen lediglich 2.300 Behandlungen. Dieser Zuwachs um den Faktor Zehn ist Ergebnis der erfolgreichen Kooperation des Uniklinikums mit dem gemeinnützigen KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation. Dabei stellt das KfH die gesamte technische und medizinische Ausstattung für die Nierenersatztherapie zur Verfügung, während die Mediziner des Uniklinikums für die medizinische Behandlung der Patienten verantwortlich sind. Am 5. Juli besteht die Zusammenarbeit zwischen Uniklinikum und KfH genau 20 Jahre.

"Die langjährige Zusammenarbeit mit dem KfH hat gezeigt, dass die Kooperation mit professionellen externen Leistungsanbietern auch ein gutes Modell für Supra-Maximalversorger wie dem Dresdner Universitätsklinikum ist", sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums.

"Die Kooperation mit der KfH trägt an unserer Klinik entscheidend dazu bei, dass der Bedarf an lebenserhaltenden Nierenersatztherapien auf neuestem Forschungsstand in solch hohem Umfang gedeckt werden kann. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns auf eine ebenso erfolgreiche gemeinsame Zukunft", sagt Professor Christian Hugo, Leiter der Nephrologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Dresdner Uniklinikum. Professor Hugo schätzt es vor allem, dass das KfH die Entwicklung der Nierenersatztherapie vorantreibt. "Das KfH hat mit ihrem bundesweiten Behandlungsnetzwerk einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, die Dialysebehandlung in Deutschland zu verbreiten. Dabei etablierte sie schon sehr früh die Nierentransplantation, die das beste Nierenersatzverfahren ist", so Prof. Hugo weiter.

Etwa 60 bis 70 Nierentransplantationen pro Jahr verzeichnet das Dresdner Uniklinikum inzwischen, wozu auch die Lebendspenden zählen. Letztere bekommen eine immer größere Bedeutung. Denn die Zahl der Menschen, die eine neue Niere brauchen, ist in Deutschland viermal so hoch wie das Angebot an Spenderorganen. Eine spezielle Desensibilisierungstherapie, die Immunadsorption, macht eine Lebendspende sogar dann möglich, wenn Spender und Empfänger eine Blutgruppenunverträglichkeit - AB-0-Inkompatibilität - aufweisen. Bei dem Verfahren werden dem Blut des Organempfängers vergleichbar der Dialyse die Stoffe entzogen, die eine Abwehrreaktion gegen Zellen des Spenders bewirken.

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer so starken Nierenschädigung führen können, dass eine Dialysebehandlung oder sogar eine Nierentransplantation lebensnotwendig werden. Dazu zählen die Stoffwechselstörung Diabetes mellitus, Bluthochdruck, spezielle Formen der Nierenentzündung oder bestimmte Nierenfehlbildungen. Ein wichtiges Signal für eine mögliche Nierenerkrankung ist eine dauerhaft erhöhte Eiweißausscheidung. Die Filterfunktion der Niere, die für den Körper Wertvolles wie das Eiweiß vor der Ausscheidung der Gifte trennt und dem Stoffwechsel erneut zuführt, ist dann beeinträchtigt. Durch eine chronisch-fortschreitende Schädigung der Nieren kann die Vernarbung bis zur sogenannten "Schrumpfniere" voranschreiten. Folge der Schädigung ist eine verringerte 'Filter-Fläche' der Niere, die so die Stoffe nicht mehr optimal voneinander trennen kann. Wird dagegen frühzeitig mit einer Therapie begonnen, lässt sich eine Verschlechterung oftmals verhindern - in manchen Fällen verbessert sich die Nierenfunktion sogar wieder.

Tag der offenen Tür wendet sich an alle Patienten mit Nierenerkrankungen

"Wir möchten Patienten mit einer Nierenerkrankung konkrete Tipps und Hilfestellungen geben, damit sie selbst zu einem guten Verlauf der Nierenerkrankung beitragen können. Gleichzeitig möchten wir ihnen die Angst vor einer möglichen Dialyse oder auch einer Transplantation nehmen", umreißt Professor Hugo das Anliegen des Tags der offenen Tür im KfH-Dialysezentrum am Universitätsklinikum. Am Sonnabend ab 9.30 Uhr findet deshalb ein Patientenseminar statt, in dem es einerseits darum geht, den Beginn einer Nierenersatztherapie so lange wie möglich heraus zu zögern. Wenn dies aber nicht mehr möglich ist, sollten sich die Patienten mit den drei möglichen Formen der Nierenersatztherapie beschäftigen, die im Rahmen des Patientenseminars vorgestellt werden.

Parallel startet um 10 Uhr im benachbarten Haus 27 ein Seminar für Mitarbeiter der Pflege. Themen sind hier unter anderem die Ernährung bei Dialysepatienten, Gefäßzugänge und die unterschiedlichen Formen der Nierenersatztherapie. Im Anschluss an die Seminare können die Räumlichkeiten des KfH-Dialysezentrums besichtigt werden. Auch in dieser Zeit erhalten vereinzelte Patienten eine Hämodialyse, so dass sich Interessierte aus erster Hand über diese Form der Nierenersatztherapie informieren können.

Weitere Informationen: http://www.carus-management.de/veranstaltungen/2014/7

Kontakt für Patienten

Wer an den Seminaren teilnehmen möchte, sollte sich nach Möglichkeit kurz bei Susanne Dollfus, 0351-4584879, Susanne.Dollfus@uniklinikum-dresden.de anmelden.

Bildunterschrift: Im grundlegend sanierten Haus 19 des Dresdner Uniklinikums ist unter anderem das KfH-Dialysezentrum untergebracht.
Bildquelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

zuletzt bearbeitet: 04.07.2014 nach oben

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