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Telefonaktion zu Diabetes am 4. November
Typ-2-Diabetes gehäuft bei Migrationskindern
Diabetes gehört zu den Volkskrankheiten in Deutschland. Mehr als 6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an der Stoffwechselerkrankung. Im November rückt sie wieder in den Mittelpunkt, denn dann findet der Weltdiabetestag statt. Dies nimmt das Kompetenznetz Diabetes mellitus zum Anlass, dem hohen Beratungsbedarf Betroffener und deren Angehöriger mit einer Telefonaktion am 4. November zu begegnen. Die Experten des Kompetenznetzes zählen zu den führenden Wissenschaftlern der deutschen Diabetesforschung.
So kamen Forscher der Universität Ulm aktuell zu dem Schluss, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund häufiger vom Typ-2-Diabetes betroffen sind als andere Jugendliche. Auf Basis einer Kinder-Diabetes-Biobank analysieren sie zudem, dass insbesondere Jugendliche türkischer, osteuropäischer und russischer Abstammung überdurchschnittlich häufig an Diabetes litten. Die Ergebnisse der Studie weisen unter anderem auf eine familiäre Veranlagung hin, wobei insbesondere eine gewisse Vorprägung durch die Mutter auffiel.
Zudem litten über 80 Prozent der Eltern beziehungsweise Großeltern ebenfalls an Diabetes. Weitaus weniger überraschend: Ein Großteil aller jungen Diabetes-Typ-2-Patienten ist stark übergewichtig oder sogar adipös. Leiter der Studie, Kinderendokrinologe und Diabetologe der Universitätsklinik Ulm, Professor Reinhard Holl, steht Betroffenen und Angehörigen während der Telefonaktion des Kompetenznetzes Diabetes mellitus am 4. November für Fragen zur Studie und zur Stoffwechselerkrankung zur Verfügung.
Bundesweite Telefonaktion
Wer sich über den aktuellen Stand der Diabetes-Forschung informieren will sowie alltägliche Fragen rund um Prävention, Entstehung, Therapie und Folgen von Typ-1 und Typ-2-Diabetes hat, dem geben Diabetes-Experten von den Universitäten Ulm, München, Leipzig, Düsseldorf, Gießen und Hannover am 4. November von 19:00 bis 21:00 Uhr über die kostenlose, bundesweite Hotline 0800-0604000 Antworten. Ein Schwerpunkt der Telefonaktion sind auch psychische Probleme wie z. B. Depression, die häufig mit Diabetes einhergehen und den Erkrankungsverlauf oft ungünstig beeinflussen. Tipps und Empfehlungen im Umgang mit Diabetes und psychischen Erkrankungen geben drei Psychologen, die sich u. a. auf den Zusammenhang von Diabetes und Depression spezialisiert haben.
Weitere Infos unter www.diabetes-telefonaktion.de.
Kostenlose Hotline 0800-0604000 + Durchwahl
Experten für Typ-1-, Typ-2-Diabetes und Gestationsdiabetes (Durchwahlen -1/-2/-3/-4/-5)
Prof. Dr. Reinhard Holl, Kinderendokrinologe und Diabetologe, Universität Ulm
Dr. Michael Hummel, Diabeteszentrum Rosenheim und Institut für Diabetesforschung, Helmholtz-Zentrum München
PD. Dr. Thomas Kapellen, Klinischer Oberarzt der Kinderpolikliniken, Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche, Universität Leipzig
PD. Dr. Thomas Meissner, Leiter der Abteilung Stoffwechsel und Diabetes, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
PD Dr. Martin Füchtenbusch, Diabetologische Schwerpunktpraxis München
Experten für Psychologie und Diabetes (Durchwahlen -6/-7/-8)
Prof. Dr. Karin Lange, Leiterin Medizinische Psychologie, Medizinische Hochschule Hannover
PD Dr. Bernhard Kulzer, Diabetes Klinik Bad Mergentheim, Experte für Psychologie und Diabetes
Prof. Dr. Johannes Kruse, Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie Universitätsklinikum Gießen
Kompetenznetz Diabetes mellitus
Das Kompetenznetz Diabetes mellitus wird seit 2008 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziele des Kompetenznetz: den Ursachen von Diabetes auf den Grund gehen, Entstehungsbedingungen erforschen und die Behandlungsmöglichkeiten verbessern. Momentan laufen im Kompetenznetz Interventions- und Beobachtungsstudien zu den Themen Schwangerschaftsdiabetes und Diabetes bei Kindern und Erwachsenen.