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DDH-M NRW international vertreten

EPMA 2013 in Brüssel

Ende September trafen sich in Brüssel die Mitglieder der European Association for Predictive, Preventive and Personalised Medicine (EPMA), um rund um das Thema "Prädiktive, Präventive und Personalisierte Medizin" Forschungsergebnisse vorzustellen und gezielte Maßnahmen im Hinblick auf das von der Europäischen Kommission geplante Programm zur Personalisierten Medizin "Horizon 2020" (Start 2014) auf den Weg zu bringen.

Auf dem EPMA-Gipfeltreffen am 19. September im Europäischen Parlament wurde die Entwicklung der Bemühungen um eine Konsolidierung der verschiedenen Team Player (Wissenschaftler, Mediziner, Patienten, Vertreter der Europäischen Kommission, Politik und Medien) seit dem letzten EPMA-Kongress vor zwei Jahren vorgestellt.

Globaler Aktionsplan der WHO

Eine zunehmend älter werdende Gesellschaft mit einer wachsenden Zahl an Erkrankungen führt zu immer mehr steigenden Kosten im Gesundheitswesen. Wie dramatisch die Entwicklung ist, zeigt der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO, Prof. Dr. Hiroyasu Iso. 36 Millionen Menschen - das sind 63 Prozent aller Todesfälle ? sterben infolge chronischer Erkrankungen. Die WHO hat daher einen globalen Aktionsplan aufgestellt mit dem Ziel, in einem Zeitraum von 10 Jahren (ab 2015) präventive Maßnahmen im Hinblick auf Ernährung, Bewegung, Reduzierung von Alkohol- und Tabakkonsum zu initiieren. Die drei wesentlichen Säulen dieser Maßnahmen sind Vorsorge/Kontrolle, Prävention und Versorgung. Ziel ist es unter anderem, Diabetes und Übergewicht zu reduzieren, eine bessere Blutdrucküberwachung durchzuführen und den Medikamentengebrauch auf den Prüfstand zu stellen. In Japan, so Iso, konnte durch gezielte Präventionsmaßnahmen das Schlaganfallrisiko deutlich gesenkt werden.

EU fördert Personalisierte Medizin

Die Europäische Union (EU) hat sich bereits in den vergangenen Jahren dieser wachsenden Herausforderungen angenommen. Die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Patricia Reilly macht deutlich, welchen vorrangigen Stellenwert die Personalisierte Medizin dabei einnimmt. Das Wissen um die molekularen und technologischen Mechanismen sowie eine gezielt durchführbare Diagnostik verbessern die Vorhersehbarkeit (Prädiktion) und Prävention von Krankheiten.

Die EU beabsichtigt, Forschung und Innovation konsolidiert zu fördern mit dem Ziel der Einführung der Personalisierten Medizin als einem nachhaltigen und ökonomisch effektiven Prozess. Dazu bedarf es der langfristigen Zusammenarbeit von Experten sowie adäquater politischer Regelungen und einen Informationsaustausch zwischen den Vertretern der gesundheitlichen Versorgungssysteme und der politischen Entscheidungsträger, referiert Henri Malosse, Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses.

Ziel ist es, für alle europäischen Bürger soziale Bedingungen zu schaffen, die die Lebensqualität und Versorgungsqualität verbessern sowie die Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen optimieren. EPMA bringt dieses Bestreben, so Malosse, entscheidend voran. Für EPMA-Generalsekretärin Prof. Dr. Olga Golubnitschaja von der Universitätsklinik Bonn steht dabei in erster Linie der Patient als Anwender von im Rahmen Personalisierter Medizin zum Einsatz kommenden Maßnahmen im Fokus dieses Entwicklungsprozesses.

DDH-M präsentiert Präventionsarbeit

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) war durch Martin Hadder und Ursula Breitbach als geladene Gäste und Patientensprecher auf dem EPMA-Meeting vertreten. Sie stellten die Arbeit des Landesverbandes während der letzten beiden Jahre vor und gaben einen Ausblick auf künftige Vorhaben. Gegenstand der Präsentation war neben der Neugründung von DDH-M die Präventionsarbeit im Rahmen der Projekte "Diabetesberatung auf Rädern" in Kooperation mit diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und "Diabetes in der Schule" in Kooperation mit dem Deutschen Diabetes-Zentrum, Düsseldorf, und einer Krankenkasse.

Im Fokus stand zudem die Beratungs- und Präventionsarbeit mit dem Diabetes-Info-Mobil sowie die von der Dachorganisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe initiierte politische Kampagne "Diabetes stoppen - jetzt!". Die Vertreter der Selbsthilfe konnten dabei zeigen, wie wichtig für diese Arbeit die Kooperation mit Dach- und Fachverbänden, wissenschaftlichen und sozialen Einrichtungen, Behandlern, Apothekern und Kostenträgern ist.

"Horizon 2020"

Auf dem EPMA-Kongress am Folgetag stellte Irene Norstedt, Leiterin des Referates für Personalisierte Medizin der Europäischen Kommission, das 2014 startende Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizon 2020" vor. Mit diesem Programm beabsichtigt die Europäische Kommission, die medizinischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Gesundheitssysteme durch die Förderung wissenschaftlich und technisch notwendiger Maßnahmen im Rahmen der Personalisierten Medizin kosteneffektiver, aber auch zu einem besseren Nutzen für die Patienten lenken zu können.

In weiteren Vorträgen wurden spezifische Aspekte Prädiktiver, Präventiver und Personalisierter Medizin zu verschiedenen Krankheitsbildern, aber auch Methodik, Labortechnik, Wirtschaftlichkeit und Ethik näher beleuchtet. Vertreter aus verschiedenen Ländern berichteten über den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich des Diabetes Mellitus und seiner Folgeerkrankungen.

Weitere Informationen über das EPMA-Gipfeltreffen und den EPMA-Kongress finden Sie unter www.epmanet.eu.

zuletzt bearbeitet: 07.10.2013 nach oben

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