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Mehr Menschen mit Diabetes Typ 1 könnten von automatischer Zuckermessung profitieren

Kontinuierliche Glukosemessung bietet mehr Sicherheit

Mit einem Nadelstich in die Haut messen Menschen mit Diabetes Typ 1 bis zu achtmal am Tag ihren Blutzuckerspiegel, schwangere Frauen mit Diabetes bis zu zehnmal. Die regelmäßige Überwachung ist wichtig. Vor allem um Unterzuckerungen zu verhindern, die zu gefährlichen Unfällen führen können, wie der Fall des Fußballspielers Vukcevic zeigte. Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) bieten mehr Sicherheit. Sie überwachen rund um die Uhr im Fünf-Minuten-Takt den Glukosegehalt der Gewebeflüssigkeit.

Welche Vorteile die Technik Arzt und Patient bringt und wie ein CGM-System beantragt wird, erklärt Dr. med. Jens Kröger im nächsten Experten-Chat von diabetesDE ? Deutsche Diabetes-Hilfe am 14. Februar 2013. Fragen können ab sofort unter www.diabetesde.org/experten-chat eingesendet werden.

Der im Blutstropfen gemessene Zuckerwert zeigt Menschen mit Typ-1-Diabetes an, wie hoch die nächste Insulindosis sein muss, damit der Stoffwechsel nicht entgleist. Zu niedrige Zuckerwerte während der Nacht beispielsweise werden mit dieser Methode nicht automatisch erkannt. "Klare Vorteile gegenüber dieser punktuellen Messmethode bietet das kontinuierliche Glukosemonitoring mit einem CGM-System", erklärt Dr. Kröger, Vorstandsmitglied von diabetesDE ? Deutsche Diabetes-Hilfe. Hier misst eine Sensorelektrode im Unterhautfettgewebe automatisiert bis zu 1.400 Mal täglich den Glukosewert. "Arzt und Patient können anhand des kontinuierlichen Verlaufs, Trends frühzeitig einschätzen und Unterzuckerungen verhindern", so der Arzt vom Zentrum für Diabetologie Hamburg Bergedorf. Kröger ist sich sicher: "Auch der Unfall des Fußballspielers Vukcevic hätte so vermieden werden können."

Dieses Mehr an Informationen ermöglicht gut geschulten Patienten im Alltag einen sichereren Umgang mit dem Diabetes. Vor allem Angehörigen und Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes würde das "Plus an Sicherheit" entlasten. Studien haben zudem gezeigt, dass CGM-Systeme die Blutzuckerwerte deutlich verbessern. "Jedoch profitieren noch viel zu wenig Menschen mit Diabetes Typ 1 von der neuen Messmethode", bemängelt Kröger. Denn die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bislang nur im Einzelfall auf Antrag und nach Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK).

diabetesDE ? Deutsche Diabetes-Hilfe fordert in einer aktuellen Stellungnahme daher eine Erstattung für jenen Patientenkreis, der von einer Nutzung der CGM deutlich profitieren würde. Momentan können Menschen mit Diabetes Typ 1 ein CGM-System beantragen, etwa wenn sie häufiger als zehnmal am Tag ihren Blutzucker messen müssen oder nächtliche Unterzuckerungen auftreten. Wem ein CGM-System zu Gute kommt und wie Betroffene erfolgreich einen Antrag stellen, erklärt Dr. Kröger im nächsten Experten-Chat am 14. Februar 2013 zwischen 17 und 19 Uhr.

zuletzt bearbeitet: 11.02.2013 nach oben

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