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Zahnprobleme erhöhen das Diabetesrisiko

Pressemitteilung: GlaxoSmithKline (GSK) und Wrigley GmbH

Welttag der Zahngesundheit

Deutsche unterschätzen die Bedeutung der Zähne für ihre Gesundheit

Wenn es um ihre Zähne geht, wiegen sich die Deutschen in trügerischer Sicherheit: Obwohl mehr als jeder zweite Deutsche zwischen 18 und 74 kein vollständiges Gebiss mehr hat, ist die überwiegende Mehrheit zufrieden mit dem Gesundheitszustand ihrer Zähne. Dies zeigt eine europaweite Umfrage des Marktforschungsinstituts IPSOS über Zahn- und Mundgesundheit, die die Initiative "Better Oral Health in Europe Platform" (BOHEP) im Vorfeld des Welttags der Mundgesundheit vergangene Woche in Brüssel vorstellte.

Die Studie liefert wichtige Vergleichsdaten über die Gewohnheiten und Ansichten der Europäer in Sachen Zahngesundheit. Befragt wurden jeweils 500 Erwachsene aus Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien. Die Ergebnisse machen deutlich: Es ist höchste Zeit, Zahn- und Mundgesundheit verstärkt auf die Tagesordnung der europäischen Gesundheitspolitik zu heben. Hierzu sind auch in Deutschland Aktionen geplant. Unterstützt wird die Initiative von GlaxoSmithKline und Wrigley. Beide Unternehmen machen sich bereits seit mehreren Jahrzehnten stark für eine effektivere Mundhygiene auf wissenschaftlicher Grundlage.

Zahn- und Mundgesundheit stellt nicht nur für sich einen großen Wert dar, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität und hat wesentlichen Einfluss auf die Allgemeingesundheit jedes Einzelnen", sagt Professor Dr. Stefan Zimmer, Inhaber des Lehrstuhls für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. "Die Umfrage legt nahe, dass dies noch nicht vollständig in den Köpfen der Menschen angekommen ist."

Unterschätzter Einfluss von Zahnproblemen auf die Allgemeingesundheit. Vorallem der Zusammenhang zwischen schlechten Zähnen und chronischen Erkrankungen ist weithin unbekannt und wird daher oft unterschätzt. Dass Zahnprobleme das Risiko von Diabetes erhöhen können, ist inzwischen medizinisch anerkannt. In Deutschland stimmen aber nur 18 Prozent der Befragten dieser Aussage zu - und liegen damit deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (26 Prozent). Mit 36 Prozent lehnen die meisten Deutschen die Richtigkeit dieses Zusammenhangs sogar ab, im europäischen Schnitt sind dies 29 Prozent.

Bei der Bedeutung der Zahnpflege für die Mund- und Allgemeingesundheit besteht dringender Aufklärungsbedarf", betont Zimmer. "Deshalb ist es wichtig, dass Politik, Wirtschaft, Zahnärzte und Ärzte an einem Strang ziehen, um das allgemeine Bewusstsein in der Bevölkerung für eine bessere Mundhygiene zu erhöhen."

Zu einer rundum guten Mundhygiene gehören neben gesunder Ernährung, zweimal tägliches Zähneputzen, die tägliche Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen, zuckerfreie Kaugummis nach den Mahlzeiten sowie ergänzende professionelle Maßnahmen und regelmäßige Kontrollen in der Zahnarztpraxis.

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Erhalt der Zähne hat Priorität in Europa

Wie halten es nun die Deutschen im Einzelnen mit ihrer Mundhygiene? Grundsätzlich haben der Erhalt der Zähne und die Prävention vor Karies für die meisten Deutschen oberste Priorität. Ein vollständiges Gebiss haben indes nur 44 Prozent. Damit stehen die Deutschen zusammen mit den Franzosen auf vorletzter Stelle im Ländervergleich. Schlechter sieht es nur in Polen aus: Dort hat nur jeder Dritte noch alle Zähne.

Die Deutschen: Gute Noten beim Zähneputzen…

Die gute Nachricht: Den Grundsatz einer guten Mundhygiene - mindestens zweimal täglich Zähneputzen - beherzigen die meisten Europäer. Auch in Deutschland schwingt mit 79 Prozent die große Mehrheit mindestens zwei Mal am Tag die Zahnbürste. Dabei sind die deutschen Frauen mit 89 Prozent besonders fleißig; nur 70 Prozent der Männer putzen zwei Mal am Tag ihr Kauwerkzeug. Auch beim Austausch der Zahnbürste alle drei Monate überflügeln die deutschen Frauen mit 81 Prozent die Männer (73 Prozent). Insgesamt liegen die Deutschen bei der zahnärztlich empfohlenen Wechselhäufigkeit mit 77 Prozent über dem europäischen Durchschnitt (63 Prozent).

…Nachholbedarf bei Zahnseide und Mundspülung

Weniger mustergültig halten es die Deutschen mit der Zahnseide: Nur ein Viertel der Deutschen hat diese Pflegemaßnahme in ihr tägliches Zahnpflegeprogramm integriert. Jeder Dritte gibt an, überhaupt keine Zahnseide zu benutzen. Ähnlich halten es die Italiener. In den anderen europäischen Ländern findet die Reinigung der Zahnzwischenräume noch weniger Beachtung, am wenigsten in Frankreich: Dort sagen 61 Prozent, dass sie nie Zahnseide benutzen. Interessanterweise wissen mit 60 Prozent im Länderdurchschnitt die meisten Europäer zumindest theoretisch um die Bedeutung von Zahnseide in der Vorbeugung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen. Ähnlich sieht es aus bei Mundspülungen: Eine überwältigende Mehrheit sieht sie als probates Mittel gegen Mundgeruch, über die Hälfte kennt den Wert von Mundspülungen in der Vorsorge vor Zahnbelag und Zahnfleischentzündung. Dennoch nutzen 63 Prozent keine derartigen Produkte bei der täglichen Mundhygiene.

Zuckerfreie Kaugummis zur Zahnpflege bei deutschen Frauen beliebt

Zuckerfreie Kaugummis unterstützen die Neutralisierung von Plaquesäuren, die ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung von Zahnkaries sind. Dies belegen mehrere Studien. Trotzdem spielen sie in der europäischen Zahnpflege noch keine entscheidende Rolle. Nach der aktuellen IPSOS-Umfrage gehören sie in Deutschland nicht einmal bei jedem Dritten zur täglichen Mundhygiene. Dabei kauen eher die deutschen Frauen (32n Prozent) als die Männer (23 Prozent) Kaugummis zur Zahnpflege. Besonders als Alternative zum Zähneputzen nach einem Snack unterwegs kommen sie bei den Frauen (70 Prozent) deutlich häufiger zum Einsatz als bei den deutschen Männern (53 Prozent). Im Ländervergleich greifen am ehesten die Polen und die Spanier zum zuckerfreien Kaugummi als Option, nach einer Zwischenmahlzeit etwas Gutes für die Zähne zu tun (je 36 Prozent).

Nur Angst hindert die Deutschen am Zahnarztbesuch

Die regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt zählt zu den Eckpfeilern der Mundhygiene. Hier legen die Deutschen ein vorbildliches Verhalten an den Tag: 75 Prozent der Befragten in Deutschland gehen regelmäßig mindestens einmal im Jahr zur Kontrolle, ohne tatsächlich Beschwerden zu haben - der europäische Durchschnitt liegt hier bei 57 Prozent. Dabei statten mit 44  Prozent die meisten Deutschen zweimal im Jahr ihrem Zahnarzt einen Besuch ab. Interessant: Angst ist der häufigste Grund der Deutschen, die Kontrolle auszusetzen; das sagt jeder dritte Deutsche, der nicht wenigstens einmal im Jahr zum Zahnarzt geht. In anderen Ländern stehen Kosten als wichtiger Grund für den ausbleibenden Zahnarztbesuch ganz oben.

"Karies und Zahnfleischentzündungen lassen sich mit einfachen Mitteln vermeiden", unterstreicht Zimmer. "Hier gilt es, das Bewusstsein um die Bedeutung einer guten Mundhygiene fester in der Bevölkerung zu verankern - als integraler Bestandteil ihrer Lebensqualität und ihrer Gesundheit.

zuletzt bearbeitet: 11.09.2012 nach oben

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