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Aktuelle Studienanalyse bestätigt:

Höhere Magnesiumzufuhr senkt Schlaganfall-Risiko auch bei Typ-2-Diabetes

Eine gute Versorgung mit dem Mineralstoff Magnesium senkt offensichtlich das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse mit 241.378 Teilnehmern, die in der renommierten Fachzeitschrift "American Journal of Clinical Nutrition" veröffentlicht wurde.

Schwedische Wissenschaftler um Susanna C. Larsson vom Karolinska-Institut in Stockholm werteten die Daten von 7 relevanten Studien der letzten 46 Jahre aus, in denen der Zusammenhang zwischen der Magnesium-Zufuhr und dem Schlaganfall-Risiko untersucht wurde. Die Analyse der Daten zeigte, dass eine um 100 mg höhere Magnesium-Zufuhr pro Tag mit einem um 8 Prozent niedrigeren Schlaganfall-Risiko verbunden ist. Insbesondere der ischämische Schlaganfall, der durch eine Minderdurchblutung des Gehirns verursacht wird, tritt bei einer höheren Magnesium-Zufuhr signifikant seltener auf.

"Schon länger ist bekannt, dass Magnesium-Mangel das Risiko für Herz- und Gefäß-Erkrankungen erhöht", kommentiert die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB) das Ergebnis. Denn eine Unterversorgung mit dem Mineralstoff fördert entscheidende Risikofaktoren für Arteriosklerose und Schlaganfall, wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und gefäßschädigende Entzündungen.

In Übereinstimmung mit den Autoren der Studie raten die Wissenschaftler von der GfB zu einer ausgewogenen Ernährung mit vielen magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen. Die GfB gibt aber zu bedenken, dass gerade Schlaganfall-Gefährdete, wie Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes häufig nicht ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt sind. Denn die Erkrankungen und die medikamentösen Behandlungen ziehen oft Magnesium-Verluste nach sich. In diesen Fällen empfiehlt die GfB, die Versorgung durch ein Präparat sicher zu stellen. Geeignet seien beispielsweise Präparate aus der Apotheke, die den Mineralstoff in Verbindung mit Orotsäure als Magnesiumorotat enthalten. Denn die natürliche Substanz Orotsäure unterstützt die gefäßschützenden Eigenschaften des Magnesiums.

Zusätzlich sollten alle weiteren Einflussmöglichkeiten, das persönliche Schlaganfall-Risiko zu reduzieren, genutzt werden. Dazu zählen vor allem Bewegung, der Verzicht auf das Rauchen und die regelmäßige Kontrolle der Blutdruck- und Blutzuckerwerte.

Nach neuesten Schätzungen ereignen sich in Deutschland jährlich circa 250.000 Schlaganfälle. Die Erkrankung ist hierzulande die dritthäufigste Todesursachen und der häufigste Grund für mittlere bis schwere Behinderungen.

Quelle: Larsson SC et. al. Am J Clin Nutr 2011; doi: 10.3945/ajcn.111.022376.

zuletzt bearbeitet: 03.02.2012 nach oben

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