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Bei neuen Diabetesmedikamenten auf Nebenwirkungen achten

Verträglichkeit der GLP-1-Analoga durch Essverhalten verbessern

Diabetiker, die sogenannte GLP-1-Analoga anwenden, sollten sich zu Beginn der Behandlung auf Nebenwirkungen wie Übelkeit einstellen. Das betrifft die beiden Wirkstoffe Exenatide (Byetta®) und Liraglutid (Victoza®). Beide Arzneimittel spritzen sich Patienten ein- bis zweimal täglich selbst unter die Haut.

Die GLP-1-Analoga können besonders zu Beginn der Behandlung Übelkeit oder Erbrechen auslösen. "Diese Nebenwirkungen verschwinden meist nach einiger Zeit. Apotheker informieren ihre Patienten gerne darüber, wie sie durch ihr Essverhalten die Verträglichkeit verbessern können", sagte Apotheker Dr. Eric Martin, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), auf der Pharmacon. Beim Internationalen Fortbildungskongress Pharmacon informieren sich Apotheker eine Woche lang über aktuelle Entwicklungen der Hormontherapie.

GLP-1-Analoga verzögern die Magenentleerung. Patienten sollten deshalb bewusst langsam essen und nur kleine Portionen zu sich nehmen. Voluminöse Mahlzeiten werden in der Regel nicht gut vertragen. Martin: "Das Völlegefühl ist das Signal, dass der Magen ausreichend gefüllt ist. Sein positiver Nebeneffekt ist, dass man weniger isst und so auf lange Sicht das Gewicht reduzieren kann." Wird trotz Völlegefühl weiter gegessen, können sich Übelkeit oder Erbrechen entwickeln. Um diese Nebenwirkung zu verringern, sollte der Arzt die Dosis dieser Diabetesmedikamente zusätzlich nur langsam steigern. Dauerhafte Übelkeit zwingt bis zu 5 Prozent der Patienten, das Medikament abzusetzen.

Bei Übelkeit und Erbrechen unter GLP-1-Analoga sollten Patienten grundsätzlich mit ihrem Arzt sprechen. Erbrechen kann in seltenen Fällen auch ein Begleitsymptom einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) sein. Typisch hierfür sind plötzlich auftretende, anhaltende und starke Oberbauchschmerzen, die Richtung Rücken ausstrahlen können. Treten derartige Beschwerden allein oder zusammen mit anhaltender Übelkeit und Erbrechen auf, rät Martin deshalb vorsichtshalber zum sofortigen Absetzen der GLP-1-Analoga und zum Arztbesuch.

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zuletzt bearbeitet: 10.02.2011 nach oben

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