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Apotheken-Angestellte kritisieren AMNOG

Dramatische Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in Apotheken befürchtet

Das geplante Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) stößt auch bei den Angestellten der Apotheken auf große Kritik. Das erklärte die Vorsitzende der Apothekengewerkschaft ADEXA, Barbara Neusetzer, in einem Grußwort vor den Delegierten der Hauptversammlung des Deutschen Apothekertags.

ADEXA befürchtet dramatische Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in Apotheken und appelliert dringend an die Bundesregierung, den Gesetzentwurf zu überarbeiten. Wenn die geplanten Einsparungen von 500 Millionen Euro pro Jahr bei den Großhandelsrabatten umgesetzt würden, würden die Pharmahandelskonzerne diese - wie vom Pharmagroßhandel mehrfach angekündigt - komplett an die Apotheken weiterreichen.

Diese Forderung unterstützt die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Wenn das AMNOG wie derzeit geplant in Kraft tritt, bluten die Apotheken aus. Das würde auch die Mitarbeiter treffen in Form von Stellenkürzungen und Gehaltseinbußen. Wir fordern die Regierung und den Bundestag auf, diesen Raubbau von den Apotheken abzuwenden", so Thorsten Gottwald, Vertreter der angestellten Apotheker im Geschäftsführenden Vorstand der ABDA.

Auch die im AMNOG geplante Änderung der Aut-idem-Regelung bei rabattierten Arzneimitteln sieht ADEXA kritisch. Wenn per Gesetz festgeschrieben würde, dass sich die wirkstoffgleichen Austauschpräparate nur in einem Anwendungsbereich decken müssen, birgt dies große Risiken für die Patienten. "Es wird dann immer häufiger Fälle geben, wo zum Beispiel eine Frau mit Bluthochdruck ein Präparat erhält, das nur gegen Prostataleiden zugelassen ist und nur entsprechende Informationen in der Packungsbeilage enthält.

Die negativen Folgen für die Therapietreue und den Therapieerfolg können die Apothekenmitarbeiter nicht durch Beratungsgespräche kompensieren", warnt Neusetzer. Apotheken-Mitarbeiter fordern zudem ein Verbot der Pick-up-Stellen für Arzneimittel. Neusetzer: "Eine umfassende Beratung ist nur im persönlichen Gespräch möglich. Patienten die Holschuld in Beratungsfragen zuzuschreiben und eine "Apotheke light" einzuführen, ist der falsche Weg und gefährdet die Arzneimittelsicherheit."

zuletzt bearbeitet: 08.10.2010 nach oben

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