Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2008 > 081025

Gefahr durch Unterzuckerungen

Neue Ausgabe von Diabetic Hypoglycaemia beschäftigt sich mit dem potenziellen Einfluss von Hypoglykämie auf die in den ACCORD- und ADVANCE-Studien festgestellten Unterschiede bei der Sterberate durch Herzversagen

Diabetic Hypoglycaemia (http://www.hypodiab.com) ist das von ESP Bioscience herausgegebene, einflussreiche Online-Journal über Diabetes. Die neue Ausgabe wird einen aktuellen Leitartikel von Professor Simon Heller, einem der Versuchsleiter von ADVANCE, und Dr. Rory McCrimmon beinhalten. In den ACCORD- und ADVANCE-Studien wurde der Einfluss von intensivem Senken des Blutzuckerspiegels auf die Sterberate durch Herzversagen untersucht. Die Ergebnisse dieser Versuche legten sehr verschiedene Schlussfolgerungen nahe.

Die Ergebnisse der ACCORD-Studie weisen eindeutig darauf hin, dass ein extremes Senken des Blutzuckerspiegels bei der Durchführung von mehreren Therapien zur Anpassung des HbA1c auf 6 % oder niedriger für manche Patienten mit Typ-2-Diabetes gefährlich ist. Die Versuche wurden aufgrund einer unerwartet steigenden Anzahl von Patienten mit plötzlichem Herztod beendet.

Im Gegensatz hierzu berichtete die Versuchsleitergruppe von ADVANCE, dass durch intensive Kontrolle des Zuckerspiegels ernsthafte Komplikationen wie das Risiko eines Nierenleidens reduziert werden können. Es konnten keine Belege dafür gefunden werden, dass ein gesteigertes Todesfallrisiko für Patienten besteht, die eine intensive Behandlung erhalten. Der Leitartikel in dieser Ausgabe von Diabetic Hypoglycaemia untersucht, warum es zu solch großen Unterschieden in der Sterberate bei den zwei Studien kam. Zum Beispiel weisen die beiden Studien enorme Unterschiede bei den Methoden auf, mit der die glykämische Kontrolle intensiviert wurde. Bei der ACCORD-Studie wurde nicht nur Rosiglitazon benutzt, die Patienten hatten auch wesentlich höhere Hypoglykämiewerte und verzeichneten eine erhebliche Gewichtszunahme.

"Die Versuchsleiter der ACCORD-Studie gaben an, dass die Hypoglykämie nicht die unmittelbare Ursache für die plötzlichen Todesfälle war. Es scheint dabei jedoch schwer nachvollziehbar zu sein, wie die Versuchsleiter sich so sicher sein können, wenn man in Betracht zieht, dass sie keine kontinuierliche Beobachtung des Blutzuckerspiegels vorgenommen haben", kommentierte Professor Simon Heller.

Hypoglykämie kann einen maßgeblichen Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben und wurde schon seit der Einführung der Insulintherapie als potenzielle Sterbeursache identifiziert. Der von Professor Heller geschriebene Sonderbeitrag in dieser Ausgabe beschäftigt sich im Detail mit dem Auftreten des plötzlichen Todes bei Hypoglykämie. Es liegen bedeutende Beweise vor, die implizieren, dass Hypoglykämie eine Ursache für den plötzlichen Tod bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist. Hypoglykämie kann ebenfalls das Risiko für Ischämie und plötzlichen Tod erhöhen, obgleich noch unklar ist, ob die gleichen Mechanismen bei Typ-1-Diabetes dafür verantwortlich sind. Dieser Hypothese muss durch weitere, umfangreiche Forschungen nachgegangen werden.

Weiterhin enthält diese Ausgabe von Diabetic Hypoglycaemia die Höhepunkte der "68th Annual Scientific Sessions of the American Diabetes Association" (ADA) und ein Interview mit dem weltweit bekannten Experten für Hypoglykämie Professor Philip E Cryer.

Ins Leben gerufen und geführt wird Diabetic Hypoglycaemia von einer Redaktionsleitung, die sich aus Experten für Hypoglykämie zusammensetzt. Die Leitung liegt bei Professor Brian Frier (Edinburgh, Vereinigtes Königreich) und die redaktionellen Mitglieder sind: Simon Heller (Sheffield, Vereinigtes Königreich), Christopher Ryan (Pittsburgh, USA) und Rory McCrimmon (Yale, USA). Das Journal wird dreimal im Jahr veröffentlicht und stellt ein interaktives Forum für Leser dar, die hier ihr praktisches Wissen und ihre Meinungen zum sich schnell entwickelnden Thema der Hypoglykämie teilen können. Wenn Sie die Diabetic Hypoglycaemia-Website und ihre wichtigsten Funktionen kennen lernen wollen, klicken Sie den folgenden Link, um unseren virtuellen Rundgang durch die Website zu starten: http://www.hypodiab.com/Teaser/hypodiab.html (nur für Experten zugänglich, Anm. d. Red.).

Eine erste Unterstützung erhielt das Journal durch eine uneingeschränkte Bildungssubvention von Novo Nordisk A/S (Bagsvaerd, Dänemark).

Informationen zu ESP Bioscience

ESP Bioscience (ein Bereich der ESP Limited) ist ein Herausgeber von neuen und ungewöhnlichen medizinischen Informationsmedien und Online-Communities für Medizin mit Hauptsitz in Sandhurst (Vereinigtes Königreich). In Zusammenarbeit mit seinen akademischen Partnern aus der weltweiten Gesundheitsgemeinschaft veröffentlicht ESP Bioscience Journale, Bücher und Onlinemedien.

zuletzt bearbeitet: 25.10.2008 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.