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Herzinfarkt, Schlaganfall und PAVK

Abstract zum Vortrag von Prof. Dr. Karl-Ludwig Schulte am 23. Oktober 2008 in Berlin.

Die richtige Einstellung schützt vor diabetischen Spätfolgen

Prof. Karl-Ludwig Schulte Jeder zuckerkranke Patient ist ein kardiovaskulärer Hochrisikopatient. Es gibt mehr als 6 Millionen Diabetiker in Deutschland. Diese Zahl wird sich bis zum Jahre 2030 verdoppeln. Das starke Ansteigen von neu Erkrankten kann vermieden werden, da es sich bei 90 % der Patienten um Typ-2-Diabetiker handelt, dessen Auftreten durch vorbeugende Maßnahmen deutlich reduziert werden könnte.

An Spätfolgen leiden 80 % der Diabetiker, wobei die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), Herzinfarkt und Schlaganfall besonders hervorzuheben sind. Die zugrunde liegende Ursache für diese Gefäßerkrankungen sind atherosklerotische Veränderungen in den Arterien, die zu akuten Gefäßverschlüssen führen können.

Herzinfarkt

Mehr als 75 % aller Diabetiker sterben am Herzinfarkt. Ferner haben sie ein 2- bis 3-mal so hohes Risiko, eine signifikante koronare Herzkrankheit zu entwickeln wie die gesunde Normalbevölkerung.

Schlaganfall

Der Diabetes ist ein unabhängiger Risikofaktor für den Schlaganfall. Das Risiko für einen Schlaganfall ist bei Diabetikern bei zusätzlich hohem Blutdruck um das zwölffache erhöht, 20 % aller Schlaganfallpatienten haben eine Zuckerkrankheit.

PAVK

Der Diabetes führt bei Patienten mit einer PVAK zu einem 10- bis 15-mal höheren Amputationsrisiko als bei Nichtdiabetikern mit einer PAVK. Verschlüsse der Beinarterien treten bis zu 6-mal häufiger und im Durchschnitt um 5 bis 10 Jahre früher auf.

Zur Vermeidung dieser Folgeerkrankungen sollte der Langzeitzuckerwert (HbA1c) < 7 % liegen. Zehn Jahre Nachbeobachtung von Patienten in einer der größten Studien (UKPDS) wiesen nach, dass eine medikamentöse Behandlung des Diabetes zu einer signifikanten Reduktion der Entstehung einer PAVK führt.

Zusammenfassend sollte sich die Behandlung der Patienten mit insbesondere einem Typ-2-Diabetes auf die Umstellung des Lebensstils fokussieren mit Raucherentwöhnung, Diät und körperlicher Aktivität. Ferner ist die Einnahme von Thrombozytenfunktionshemmern essentiell, die Gabe von Statinen zur Senkung der Hypercholesterinämie wichtig. Ein Bluthochdruck ist konsequent zu senken.

Prof. Dr. Karl-Ludwig Schulte, Gefäßzentrum Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Angiologie/Gesellschaft für Gefäßmedizin, im Rahmen der Pressekonferenz "Gesünder unter 7" am 23. Oktober 2008 in Berlin.

Bildunterschrift: Prof. Dr. Karl-Ludwig Schulte
Bildquelle: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

zuletzt bearbeitet: 24.10.2008 nach oben

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