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Wie Betazellen die Insulin-Produktion erlernen

Hoffnung für Typ-1-Diabetiker durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse

Insulin wird in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse hergestellt. Wie diese Zellen allerdings während der Embryonalzeit die Fähigkeit erwerben, das wichtige Hormon zu produzieren, war bisher unbekannt.

Nun haben Forscher vom Imperial College in London und dem Forschungsinstitut INSERM in Paris herausgefunden, dass ein ausreichendes Angebot von Glukose während der embryonalen Entwicklung bestimmte Gene anschaltet. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Ergebnisse auf längere Sicht zu neuen Diabetes-Therapien führen.

Die entscheidenden Gene werden Neurogenin3 und NeuroD genannt. Zunächst aktiviert Glukose dabei das Neurogenin3-Gen, welches wiederum das NeuroD-Gen anschaltet - sind die Glukosespiegel niedrig, bleibt das Gen dagegen stumm. Die Insulinproduktion springt nicht an - auch später nicht mehr.

Diese Kenntnisse der genetischen Zusammenhänge könnten sich, so hoffen die Wissenschaftler, womöglich an Stammzellen anwenden lassen. Würden in diesen Zellen die Gene aktiviert, sollten eigentlich funktionstüchtige Betazellen entstehen. Diese ließen sich dann auf Typ-1-Diabetiker übertragen. Bei diesen Patienten produzieren die eigenen Betazellen kein Insulin mehr. Für solche Transplantationen sind heute Spender-Betazellen nötig, was das Verfahren teuer und selten macht.

Professor Guy Rutter vom Imperial College, der an der Arbeit beteiligt war, gibt sich hoffnungsvoll: "Mit unseren Erkenntnissen gelingt es vielleicht Therapien zu entwickeln, mit denen sich Zellschäden, die eine Diabeteserkrankung auslösen, wieder rückgängig machen lassen."

zuletzt bearbeitet: 29.06.2007 nach oben

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