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GESUNDHEIT LERNEN

Ministerien und Universität Greifswald unterstützen Aktionsprogramm für Prävention in Schulen

Schwerin - Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und optimale Zukunftschancen der Kinder und stellt ein vordringliches gesellschaftliches Ziel dar. Allerdings sind die Chancen auf Bildung und Gesundheit bei Schülerinnen und Schülern in Deutschland nicht gleich verteilt.

So ist beispielsweise lange bekannt, dass das Rauch-, Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie die Karieshäufigkeit abhängig sind vom Alter, dem Geschlecht und dem Bildungsstand. Darauf weisen Prof. Christian Splieth und Prof. Wolfgang Hoffmann von der Universität Greifswald hin. Gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsminister Henry Tesch (CDU) und Gesundheitsminister Erwin Sellering (SPD) haben die beiden Mediziner heute in Schwerin das Präventionsprogramm GeKoKidS ("Gesundheitskompetenz bei Kindern in der Schule") vorgestellt, mit dem Schülern lernen sollen, mehr für ihre Gesundheit zu tun.

"Die Gesundheit von Kindern ist ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns zum Gesundheitsland Nr. 1", sagte Sellering. "Schon von klein auf wollen wir Kindern zeigen, wie wichtig es ist, zum Beispiel auf die Ernährung zu achten und sich genug zu bewegen. Aktuellen Untersuchungen zufolge sind rund 13 Prozent der Schulanfänger übergewichtig. Diese Kinder tragen auch ein höheres Risiko, etwa Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen zu bekommen. Dem wollen wir entgegensteuern. Denn alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern sollen die gleichen Chancen auf ein gesundes Aufwachsen bekommen. Wir legen damit auch den Grundstein für mehr Lebensqualität im Erwachsenenalter."

Prof. Splieth und Prof. Hoffmann - die beiden Leiter des Projekts GeKoKidS - haben in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern ein Präventionsprogramm entwickelt, das einen Beitrag zur Vorbeugung von Gesundheitsproblemen wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Karies und chronischen Schmerzen leisten und somit zur Steigerung schulischer Leistungen beitragen soll. Das Programm setzt in den Klassenstufen 5 und 6 an, denn das Erkrankungsrisiko im Erwachsenenalter kann maßgeblich durch eine möglichst frühzeitige Vorbeugung (Prävention) in der Kindheit verringert werden.

Die Module ermöglichen dabei einen Unterricht, der einerseits Wissen vermittelt, so unter anderem über die Gesunderhaltung der Zähne, die Notwendigkeit des Impfens und das Thema Rauchen. Neben Bewegungsspielen im Sportunterricht und bewegten Pausen in anderen Schulstunden sollen die Materialien ein Lernen mit allen Sinnen ermöglichen: beispielsweise erhalten die Mädchen und Jungen in Hinblick auf die Vielfalt gesunder Nahrungsmittel die Möglichkeit, im Unterricht verschiedene Obst- und Gemüsesorten mittels des eigenen Geschmacks-, Riech- und Tastsinns voneinander zu unterscheiden. Ebenso laden sie die Schüler ihrer Parallelklasse zum eigens dafür organisierten "fitten Pausenfrühstück" ein. Über die Ebene des Unterrichts hinaus werden in Hinblick auf die Prävention des Rauchens klassenübergreifende schulische Vereinbarungen entwickelt und Ausstiegshilfen für rauchende Kinder und Jugendliche angeboten.

Das Vorhaben wird vom Ministerium für Soziales und Gesundheit sowie vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur unterstützt, denn GeKoKidS passt sich als ein herausragendes Beispiel nahtlos ein in das Bestreben des Landes, Schüler in ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu fördern, so Bildungsminister Henry Tesch: "Die Erfahrungen und Kompetenzen unserer Lehrer sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für dieses Projekt. Mit solchen Aktionen wie "Anschub.de" und "Gesunde Schule" sind wir schon auf einem guten Weg, der durch GeKoKidS ergänzt wird. Denn nur, wer sich gut ernährt, kann auch gut lernen. Außerdem verspreche ich mir von der Aktion eine große Unterstützung für die rauchfreien Schulen. Ich kann nur zu weiteren Initiativen dieser Art ermuntern."

In Mecklenburg-Vorpommern kommt GeKoKidS erstmals in Schulen in Greifswald und der Region Ostvorpommern zum Einsatz. Zur Teilnahme am Programm sind alle 20 Schulen eingeladen, die im kommenden Schuljahr 2007/2008 über eine 5. Klasse verfügen. Dies entspricht einer Zahl von über 1.000 Schülern.

In enger Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schule und Ausbildung (L.I.S.A.) und der Lehrerschaft entwickeln die Greifswalder Wissenschaftler und ihre Partner Unterrichtsmodule zu den Themen Prävention des Rauchens, Vermeidung von Übergewicht, Zunahme von Bewegung, Zahngesundheit, Erhöhung der Impfrate und Prävention von chronischen Schmerzen. Diese Lerneinheiten basieren auf dem aktuellen Stand der Forschung. Nach dem Erhalt mehrerer Fortbildungen zu diesen Themen sind es die Lehrkräfte, die die Materialien im Regelunterricht der Fächer Biologie und Sport einsetzen. Im Unterricht erarbeiten dann alle Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften gesundheitsfördernde Einstellungen und Verhaltensweisen, um so ihren Gesundheitszustand und damit ihre Lernvoraussetzungen zu verbessern.

Die wissenschaftliche Begleitung und Überprüfung der Wirksamkeit des Programms erfolgt durch die Universität Greifswald und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 06.03.2007 nach oben

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