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Die Antwort sind acht Fragen

Deutsche Diabetes-Stiftung veröffentlicht Jahresbericht 2005

Diabetes hat sich schon seit langem zu einer Epidemie entwickelt. Auch im Jahr 2005 ist die Zahl der Diabetiker in Deutschland wieder um ungefähr 300.000 Betroffene angewachsen - das sind knapp 1.000 neue Diabetiker am Tag! Deswegen hat die Deutsche Diabetes-Stiftung im vergangenen Jahr das Projekt "FINDRISK" aktiv mit ins Leben gerufen. Ein kleiner Fragebogen soll helfen, bisher nicht erkannte Diabetiker und gefährdete Personen rechtzeitig zu identifizieren.

"Das Problem ist, dass viele Menschen zu spät merken, dass ihr Blutzucker aus der Norm gerät. Denn der Körper gibt erst spät echte Warnsignale. Dann ist es häufig schon zu spät, und es wird ein manifester Diabetes diagnostiziert. Würde man rechtzeitig eine sogenannte Glucoseintoleranz erkennen, könnte in sehr vielen Fällen noch gegengesteuert werden", skizziert Reinhart Hoffmann, Sprecher der DDS, den Hintergrund des Projektes.

Im vergangenen Jahr startete die DDS daher zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Prävention des Diabetes mellitus Typ 2 (AG P2) der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) - gefördert vom Industrie-Forum Diabetes (IFD) - eine umfassende wissenschaftliche Evaluation eines solchen Fragebogens (Online-Variante unter www.diabetes-risiko.de). Er enthält acht Fragen - unter anderem zu Alter, Diabetes in der Verwandtschaft, Taillenumfang und Ernährungsverhalten - und sagt die Wahrscheinlichkeit einer Diabetes-Erkrankung in den nächsten zehn Jahren voraus.

"Mit diesem Fragebogen werden wir erstmals ein wissenschaftlich abgesichertes und gleichzeitig flächendeckend einsetzbares Instrument an der Hand haben, um Diabetes-Risiko-Personen identifizieren zu können", so Dr. Peter Schwarz, Studienleiter des FINDRISK-Projektes und Vorstand der AG P2 der DDG. "Ab 2007 wollen wir damit über Apotheken, Ärzte, Krankenkassen, Medien und alle erreichbaren Kanäle möglichst weite Kreise der Bevölkerung erreichen."

Doch auch bei einem manifesten Diabetes ist es für Prävention noch nicht zu spät. Deshalb setzt sich die Ende 2005 neu gegründete "Tochter" der Diabetes-Stiftung, die Stiftung „Motivation zur Lebensstil-Änderung - Chance bei Diabetes" (www.chance-bei-diabetes.de) für einen gesünderen Lebensstil und mehr Eigeninitiative ein. Beides kann helfen, die drastischen Folgeerkrankungen zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Die Stiftung war außerdem aktiv mit einer großen bundesweiten Plakat-Aktion zur Sensibilisierung der Bevölkerung für eine vorsorgende Lebensweise, einer Blutglucose-Messaktion im Deutschen Bundestag und der Verleihung "MedienPREIS 2005". Zusammen mit der Stiftung "Das zuckerkranke Kind" in der DDS wurden 2005 medizinische Forschungsprojekte zur Verbesserung der Diabetes-Therapie und -Versorgung mit mehr als 250.000 Euro gefördert.

zuletzt bearbeitet: 05.09.2006 nach oben

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