Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2004 > 040114b
Hoppe: Praxisgebühr belastet Vertrauensverhältnis
Bundesärztekammer-Präsident kritisiert Praxisgebühr
Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe hat seine Kritik an der sogenannten Praxisgebühr bekräftigt. In den ersten Tagen seit Inkrafttreten der Gesundheitsreform am 1. Januar habe es ein "großes Durcheinander" in den Praxen und Krankenhäusern gegeben, sagte er im ARD-"Morgenmagazin".
"In den Praxen entstehen Warteschlangen wie beim Einchecken für einen Ferienflug", kritisierte Hoppe. Die Praxisgebühr halte die Mitarbeiter der Praxen davon ab, sich um die Versorgung der Patienten zu kümmern. Das sei eine deutliche Verschlechterung gegenüber früher und habe auch sehr das Vertrauensverhältnis zwischen Ärzten und Patienten gestört, betonte Hoppe.
Es sei auch nicht Aufgabe der Ärzte, das Inkasso einer Zuzahlung für die Krankenkassen zu betreiben. "Das ist eine Angelegenheit der Versicherten und ihrer Krankenkasse. Arztpraxen und Krankenhäuser sind hierfür - insbesondere bei Notfällen - der falsche Platz", sagte Hoppe.
Korrekturbedarf sieht der Ärztepräsident generell bei den Zuzahlungsregelungen. "Die ganze Sozialverträglichkeit dieser Zuzahlungsregelungen müssen nachgebessert werden", so Hoppe. Was unterhalb der Gesetzesebene im Gemeinsamen Bundesausschuss gemacht werden könnte, sollte dort auch gemacht werden. "Aber wenn der Gesetzgeber gefordert ist, muss der Gesetzgeber auch dort nachbessern", unterstrich der BÄK-Präsident.