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Stresskiller Carnitin ist wichtig für Diabetiker

L-Carnitin schützt Zellen vor oxidativem Stress

Vor allem Diabetiker sind besonders gefährdet!

L-Carnitin schützt Zellen ähnlich wie Vitamin C oder Zink vor oxidativem Stress. Vor allem Diabetiker profitieren von dieser Eigenschaft, berichtet heute Diplom-Oecotrophologin Katrin Raschke von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen, denn bei Diabetes besteht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Augen- und Nierenschäden, die durch oxidativen Stress verstärkt werden.

Oxidativer Stress wird verursacht durch freie Radikale, die im Organismus bei verschiedenen Stoffwechselwegen entstehen, aber auch durch Umweltbelastungen, Rauchen und UV-Strahlung. Werden sie nicht abgefangen, so schädigen sie Moleküle und Strukturen des Organismus, vor allem ungesättigte Fettsäuren in Zellmembranen, Eiweiße, Zellrezeptoren, aber auch Erbgut.

Freie Radikale sind wichtige Auslöser von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-, Nieren- und Augenerkrankungen, da der erhöhte Blutzucker die kleinen Blutgefäße zerstört. Oxidativer Stress treibt diese Schädigungen weiter voran.

L-Carnitin kann freie Radikale unschädlich machen und so Herz, Nieren und Augen schützen. Dennoch ist L-Carnitin kein Antidiabetikum, und kann daher die medikamentöse Diabetes-Therapie nicht ersetzen. Diabetiker können diesen sicheren Nahrungsbestandteil jedoch begleitend einsetzen und ihre Gesundheit damit positiv beeinflussen.

Tierversuche zeigten, dass L-Carnitin die Konzentration von Malondialdehyd (MDA), einem Marker für die Lipidperoxidation und somit den oxidativen Stress, in Geweben reduzierte [1, 2, 4, 5, 6]. Auch im Blut von Dialysepatienten ist dieser Effekt nachgewiesen [7]. Gleichzeitig stieg unter L-Carnitin die Konzentration des antioxidativ wirksamen Gluthathion in den Erythrocyten von Dialysepatienten [7] und in den Augenlinsen [3] an. Auch Sportler oder andere gesunde Personen, die unter erhöhtem oxidativem Stress leiden, profitieren von einer L-Carnitin-Supplementierung.

Quellen:

  1. Bahcecioflu IH, Demir A, Ustundag B et al.: Protective effect of L-carnitine on alcoholic fatty liver in rats. Medical Science Research 1999; 27/7: 475-478.

  2. Deniz G, Yildiz O: Comparison of the effects of aminoguanidine and L-carnitine treatments on peripheral neural responses in alloxan-diabetic rats, Acta Pharm. Turc. 1998, 40(4), 161-168.

  3. Cavaliere S, Spampinato D, Caruso P et al.: Anticataract action of L-Acetylcarnitine. Boll Ocul 1990; 69 (5): 899-908.

  4. Loester H, Bohm U: L-Carnitine reduces malondialdehyde concentrations in isolated rat hearts in dependence on perfusion conditions. Mol Cell Biochem 2001; 217 (1&2): 83-90.

  5. Lowitt S; Malone JI; Salem AF et al.: Acetyl-L-carnitine corrects the altered peripheral nerve function of experimental diabetes. Metabolism 1995 May; 44 (5) :677-80.

  6. Rahman A, Ustundag B, Burma O et al.: Neuroprotective effect of regional carnitine on spinal cord ischemia-reperfusion injury. European Journal of Cardio-thoracic Surgery 2001; 20/1 (65-70).

  7. Vesela E, Racek J, Trefil L et al.: Effect of L-carnitine supplementation in hemodialysis patients. Nephron 2001; 88 (3): 218-223.

zuletzt bearbeitet: 13.05.2003 nach oben

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