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Dick, dicker am dicksten

Der Grundstein für das Dicksein wird schon in der Kindheit gelegt

Essen ist ein komplexes Wechselspiel zwischen Kopf und Bauch welches von genetischen, sozialen und psychologischen Faktoren beeinflusst wird, berichtet heute Ines Drewe, Diplom Oecotrophologin bei der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen.

Das Dicksein ist nicht alleine durch die Gene bestimmt. Es beginnt schon mit der Erziehung in der Kindheit: ein Lob verbunden mit verführerischen Süßigkeiten oder Pommes frites ist genauso "schädlich" wie ständige Verbote kalorienreicher Snacks oder Geboten, den Teller leer zu essen.

Vielmehr sollten Obst und Gemüse von Anfang an zu den Mahlzeiten gehören, so dass die Kinder den Geschmack frühzeitig kennen lernen und ihn für unverzichtbar halten. Der Hunger zwischendurch wird dann schon fast automatisch mit Obst oder Gemüse (beispielsweise Mohrrübe, Gurkenstück, Paprika) gestillt. Kalorienreiche Lieblingsspeisen sollten nicht verbannt, sondern eingeschränkt werden.

Unser veränderter Lebensstil ist ein weiterer Grund für die zunehmende Misere: durch fehlende gemeinsame Mahlzeiten geht die Kontrolle über die Ernährung der Kinder verloren. Fast food und Fertiggerichte nehmen einen immer höheren Stellenwert in unserer Ernährung ein. Problematisch ist der geringe Sättigungswert durch die meist gegebene Ballaststoffarmut.

Der zunehmende "Medienkonsum" kann sich zusätzlich negativ auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen auswirken: In den Werbepausen lernen sie alle möglichen Kinderriegel und sonstigen Kalorienbomben und deren angebliche Unverzichtbarkeit kennen. Des weiteren nimmt die Zeit vorm Bildschirm, sei es der Fernseher oder Computer zu, bei vielen auch der Knabberkram, der nebenher verspeist wird. Auf der Strecke bleibt die Bewegung.

Kinder übernehmen sehr viele Verhaltensweisen von ihren Eltern, so dass es von großer Wichtigkeit ist, einen einigermaßen gesunden Lebensstil vorzuleben. Denn das Risiko der Folgen von Adipositas wie Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie und Hyperlipidämien sollte keiner unterschätzen. Diese Erkrankungen treten leider immer häufiger bei Kindern und Jugendlichen auf. Und weder das Übergewicht, noch die Spätfolgen sind alleine auf die Gene zu schieben!

zuletzt bearbeitet: 16.11.2002 nach oben

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