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Schwangerschaftsdiabetes - Unerkannt eine Gefahr

Begrenzung von Risiken durch obligatorische Blutzuckertests

Damit schwangere Frauen die Vorfreude auf ihr Kind rundum genießen können, lassen sie sich vom Arzt gründlich untersuchen. Zu den Kontrollen sollte unbedingt auch ein Blutzuckertest zählen: Denn etwa jede zwanzigste Frau entwickelt einen Schwangerschaftsdiabetes, den sogenannten Gestationsdiabetes.

Doch weil eine zur Früherkennung notwendige Untersuchung bislang nicht im Mutterpass steht, werden viele Schwangere nicht auf Diabetes getestet. Unerkannt und unbehandelt drohen Mutter und Kind während Schwangerschaft und Geburt zum Teil gefährliche Komplikationen.

Um die Diskussion rund um den Schwangerschaftsdiabetes voranzutreiben, organisierten die Unternehmen LifeScan und Novo Nordisk - beides Experten im Bereich Diabetes - den "EASD postgraduate course on Gestational Diabetes".

Auf diesem internationalen Mediziner-Workshop am 13. & 14. September 2002 in Norderstedt bei Hamburg forderten Diabetesexperten und Frauenärzte einstimmig: Ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes durch Trinken einer Zuckerlösung und anschließende Blutzuckermessung muss in den Mutterpass aufgenommen und damit zur gesetzlich verpflichtenden Untersuchung für alle schwangeren Frauen werden. Damit wären die Krankenkassen gleichzeitig verpflichtet, die Kosten zu übernehmen.

Schwangerschaftsdiabetes: Gefahr für Mutter und Kind

Die Forderung nach einer Verankerung im Mutterpass ist gesundheitlich begründet. Schwangere mit hohen Blutzuckerwerten sind eher anfällig für Infektionen, beispielsweise der Harnwege, für Bluthochdruck, Nierenprobleme und Wassereinlagerungen. Außerdem drohen mögliche Spätfolgen: Obwohl sich der Blutzuckerspiegel nach der Geburt des Kindes meistens wieder normalisiert, neigen Schwangerschaftsdiabetikerinnen dazu, später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.

Doch vor allem für das Kind selbst kann ein Gestationsdiabetes gefährlich sein: Es wird in der Regel besonders groß und schwer, wodurch ein Kaiserschnitt erforderlich wird. Nicht ausreichend behandelt, kann das Neugeborene Unterzuckerungen erleiden. Es hat zudem im späteren Leben ein erhöhtes Risiko, schon als Kind oder Jugendlicher übergewichtig zu werden und selbst an Diabetes zu erkranken.

Blutzuckerkontrolle: Basis der Behandlung

Wurde ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt, so ist für die Behandlung folgendes wichtig: Neben einer möglichen Ernährungsumstellung gepaart mit leichtem bis moderatem Ausdauersport ist eine regelmäßige Blutzuckermessung notwendig.

Blutzuckermessgeräte wie OneTouch Ultra von LifeScan oder InDuo mit integriertem Insulindosiergerät von LifeScan/Novo Nordisk liefern anhand der minimalen Blutprobenmenge von nur 1 Mikroliter bereits in 5 Sekunden den aktuellen Wert. Diese Kontrollmaßnahme ist eine verlässliche Basis für eine eventuell notwendige Therapie während der Schwangerschaft, die aber auch in der ersten Zeit nach der Entbindung in regelmäßigen Abständen zu empfehlen ist.

Gestationsdiabetes-Projekte

LifeScan und Novo Nordisk unterstützen bereits Projekte rund um den Schwangerschaftsdiabetes in Deutschland. Hier wird bei allen Frauen zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche der Blutzuckerwert gemessen.

Überschreitet er einen bestimmten Wert, überweist der Frauenarzt die Schwangere an einen diabetologisch ausgebildeten Arzt. Dieser leitet entsprechende Therapiemaßnahmen ein. Die Projekte haben gezeigt, dass sich die Zahl auffallend großer und schwerer Kinder und damit auch die Kaiserschnitte aufgrund der guten Betreuung der Schwangerschaftsdiabetikerinnen erheblich reduzieren lässt.

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zuletzt bearbeitet: 17.10.2002 nach oben

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Dr. phil. Axel Hirsch

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