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Insulin tröpfchenweise
Wissenschaftler: "Vernebelung" des Hormons erhöht Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Insulin kann deutlich gesteigert werden, wenn das Hormon in winzigen Tröpfchen verabreicht wird. Das haben Forscher der Deakin University in Australien nachgewiesen. Nach einem Bericht des britischen Magazins "New Scientist" behandelten die Wissenschaftler Ratten mit Insulin in zerstäubter Form.
Dabei stellte sich heraus, dass die Tiere nur ein Drittel der ursprünglichen Menge benötigten, wenn sie das Insulin in Tröpfchen von weniger als 100 Nanometern (ein Millionstel Millimeter) aufnahmen.
Die sogenannte Vernebelungstechnik zeigte noch einen weiteren positiven Effekt: Im Nano-Format verabreicht wirkt Insulin offenbar doppelt so lang wie bisher üblich. Im Tierversuch war der zerstäubte Wirkstoff nach einer Stunde noch aktiv, während die Wirkung normalerweise schon nach 30 Minuten nachlässt.
Warum der Nano-Nebel besser wirkt als herkömmliche Präparate, konnten die Forscher noch nicht klären. Getestet wird die Zerstäubung nun aber auch bei anderen Wirkstoffen. Schätzungen zufolge werden derzeit noch rund die Hälfte aller Medikamente in einer vom Körper schwer aufnehmbaren Form verabreicht. Zu winzigen Partikeln vernebelte Wirkstoffe könnten künftig viele Impfungen zu Gunsten von Pflastern oder inhalierbarer Sprays unnötig machen.