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Disease Management:

Pressemitteilung: VdAK / AEV-Versichertenreport, Siegburg, 04. Juli 2002

Versicherte erwarten mehr Qualität, mehr Beratung, mehr Information

Die Versicherten haben ein großes Interesse an neuen Versorgungsformen wie den Disease Management-Programmen, und ein Großteil würde auch an den neuen Programmen teilnehmen. Dabei versprechen sich die Versicherten vor allem eine Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung.

Dies ergab eine von den Ersatzkassenverbänden VdAK/AEV im Herbst 2001 durchgeführte Befragung von 12.000 Ersatzkassenversicherten, deren Ergebnisse jetzt im Endbericht vorliegen. Ziel war es, mehr über die Wünsche und Erwartungen der Versicherten in puncto Gesundheitsversorgung, insbesondere in Bezug auf die neuen Formen der Versorgung wie Disease Management-Programme zu erfahren.

Drei Viertel der Befragten (74,3 %) halten Disease Management-Programme für wichtig, und insbesondere chronisch kranke Versicherten haben ein Interesse daran, an den Programmen teilzunehmen (Brustkrebs-Patientinnen: 55,6 %; Diabetes-Erkrankte: 78,6 %). 96,3 % der Befragten möchten nach den neuesten wissenschaftlichen Standards behandelt werden, 95,4 % wünschen sich, dass in kritischen Fragen eine Zweitmeinung eingeholt wird, und 95,7 % meinen, dass sich die Ärzte zur Fortbildung verpflichten sollten. Auch die Überprüfung der Qualität durch eine unabhängige Institution wird gewünscht (83,9 %).

Die jetzige Versorgungssituation bzw. -qualität wird von den Versicherten dagegen durchaus kritisch bewertet. Dabei spielt der Faktor Zeit eine besondere Rolle. 41 % der Versicherten sind der Meinung, der Arzt nehme sich zu wenig Zeit für die Behandlung, und 46 % monierten, sie müssten zu lange auf einen Arzttermin warten. Immerhin gut ein Drittel der Befragten waren der Auffassung, dass ihnen zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde (32 %), die Behandlung nicht gründlich genug war (30 %) und die Ergebnisse der Behandlung nicht zufriedenstellend waren (30 %).

Von den Krankenkassen wünschen sich die Versicherten eine aktivere Rolle insbesondere in den Punkten Information und Beratung in allen Fragen der Gesundheitsversorgung. Dazu gehören z. B. Informationen über die Leistungsanbieter, Therapieempfehlungen oder Medikamentenberatung.

Dr. Werner Gerdelmann, Mitglied des Vorstandes der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV, erklärte, "die Ergebnisse der Versichertenbefragung bestätigen, dass wir mit den Disease Management-Programmen auf dem richtigen Weg sind". Die Qualität der Versorgung müsse verbessert werden, das sei die zentrale Herausforderung. Erfreulich sei, dass die Krankenkassen von ihren Versicherten längst nicht mehr nur als Financier wahrgenommen würden, sondern als Quelle von Information und Beratung. Dies beweise einmal mehr, dass es seitens des Gesetzgebers richtig gewesen sei, den Krankenkassen eine aktive Rolle in den Disease Management-Programmen zuzusprechen.

zuletzt bearbeitet: 04.07.2002 nach oben

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