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Naschrekord in Deutschland
Experten warnen vor dramatischen Folgen
Jeder Deutsche isst pro Jahr 30 Kilogramm Süßigkeiten. Diesen Rekordwert hat der Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) errechnet. Insgesamt ein Zuwachs von mehr als vier Prozent im Vergleich zum Jahr 2000. Vor allem Schokolade, Knabbergebäck und Eiscreme sind die Renner der deutschen Naschlust.
Was die Süßwarenhersteller zum Jubeln bringt, lässt Ernährungsexperten verzweifeln. "Die Menschen essen sich bequem krank", warnt beispielsweise Sven-David Müller, der Sprecher des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.). Denn - als ob die 30 Kilogramm Süßes pro Kopf nicht genug wären - es kommt noch mehr dazu: Acht Liter Sahne, acht Liter reiner Alkohol jedes Jahr.
Müller gibt zu bedenken: Ohne ausreichende Bewegung fördert das Naschen folgenschwere Krankheiten. Immer häufiger beispielsweise diagnostizieren Ärzte heute den Typ-2-Diabetes, den sogenannten Altersdiabetes, schon bei Kindern.
Das D.I.E.T. kritisiert vor allem den Trend, aus einem Hungergefühl heraus zu Süßem zu greifen, und nicht nur zum Ab-und-Zu-Genießen. Grund sei vor allem Bequemlichkeit: Die Menschen seien schlicht zu faul, sich Mahlzeiten zuzubereiten, und daher schnell mit dem Schokoriegel zur Hand. "Süßigkeiten werden überall angeboten, sind sofort verzehrbar und decken auch den Appetit".
Müllers Fazit ist denn auch alarmierend: Werde der Trend zu immer mehr Naschereien nicht gestoppt, gebe es bald immer mehr Übergewicht, Diabetes und Zahnkrankheiten. Das D.I.E.T. empfiehlt daher die Radikalkur: Komplettverzicht auf Marzipan, Torte oder Schokolade. Denn das seien schlicht "überflüssige Lebensmittel".