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Ärzte lehnen gesundheitspolitisches Eckpunktepapier von Verdi ab
Vorstoß ins Leere
Auf einhellige Ablehnung ist das gesundheitspolitische Eckpunktepapier der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bei der verfassten Ärzteschaft gestoßen. "Wer die flächendeckende medizinische Versorgung den Krankenkassen überlassen will, kann nicht gleichzeitig mehr Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen fordern", erklärten heute der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Manfred Richter-Reichhelm und der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe.
Sollten die über 400 deutschen Krankenkassen mit jedem der über 120.000 niedergelassenen Ärzte und mit jedem einzelnen Krankenhaus Verträge abschließen, seien Qualitätsschwankungen und Intransparenz geradezu vorprogrammiert. Eine flächendeckende und wohnortnahe Behandlung und Betreuung der Patienten würden die Kassen dann aus Kostengründen kaum mehr aufrechterhalten wollen. Stattdessen müssten Patienten fürchten, den Arzt ihres Vertrauens zu verlieren, wenn dieser keinen Vertrag mit der Kasse des Versicherten geschlossen hat.
Für Hoppe und Richter-Reichhelm ist der Vorstoß von Verdi unredlich. Richter-Reichhelm: "Mit der gesundheitspolitischen Debatte will Verdi nur von seinem eigentlichen Problem ablenken: der sinkenden Mitgliederzahl." Und Hoppe: "Die Gewerkschaft sollte erst einmal ihre eigenen Aufgaben erledigen und konstruktiv an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mitwirken, bevor sie sich auf fachfremdes Terrain begibt." Hier gelte der Grundsatz: "Schuster bleib' bei deinen Leisten."
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