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KBV: Leitlinien nur, wenn sie dem Patienten nützen
Jeder soll die beste mögliche Versorgung erhalten
Wir wollen keine einförmigen Behandlungsabläufe, keine Standardisierung, die alles und jeden über einen Kamm schert und den einzelnen Patienten mit seinen speziellen Ängsten und Nöten allein lässt. Auf der anderen Seite wollen wir auch keine therapeutische und diagnostische Beliebigkeit - jeder soll nach dem anerkannten Stand der Wissenschaft die beste mögliche Versorgung erhalten." Das sagte der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Manfred Richter-Reichhelm, zum Auftakt des internationalen Leitlinienworkshops "Clininal Practice Guidelines 2002" in Berlin.
Die Ärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung (ÄZQ) veranstaltet den Workshop am 7. und 8. Juni in Berlin mit Leitlinien-Experten aus 14 Ländern. Die Ärzteschaft unterstütze die Einführung von Disease-Management-Programmen, so Richter-Reichhelm weiter, jedoch müsse dabei die patientenzentrierte, qualitativ hochwertige Versorgung im Vordergrund stehen und nicht die ökonomischen Interessen der Kostenträger.
Die Frage, wie Leitlinien sein müssen, damit sie im deutschen Gesundheitswesen funktionieren, steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, bei der Experten aus 14 Ländern über ihre Erfahrungen bei der Entwicklung und Standardisierung von Leitlinien in der Medizin berichten. Kooperationspartner des Workshops sind unter anderem die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften und das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin.
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