Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2002 > 020426
Keine Versuchskaninchen
Südsee-Insulaner wehren sich gegen umstrittene Diabetes-Behandlung
Die Bewohner der polynesischen Cook-Inseln wehren sich gegen ein Diabetes-Forschungsvorhaben des neuseeländischen Pharmakonzerns Diatranz. Weil Versuche mit genetisch verändertem Insulin in Neuseeland verboten sind, will das Unternehmen seine Versuchsreihe auf die Südsee-Inseln verlagern (DiabSite berichtete). Dagegen formiert sich jetzt Widerstand.
"Wir wollen mehr Ergebnisse aus den Laboratorien sehen, ehe wir uns als Versuchspersonen zur Verfügung stellen", sagte der Ministerpräsident der Cook-Inseln, Robert Woonton, nach ersten Gesprächen mit Vertretern der neuseeländischen Gesundheitsbehörden. "Die Angst, dass wir eine neue noch gefährlichere Krankheit auslösen können, steht der möglichen Heilung des Diabetes gegenüber."
Diatranz hat eine neuartige Methode zur Behandlung von Diabetes entwickelt: Dabei werden Zellen aus Schweinen in Menschen eingepflanzt, wo sie dann Insulin erzeugen sollen. Diese Therapie könnte Gefahren bergen. Auch das forschende Unternehmen räumt ein, dass Schweine Viren in sich tragen können, die in den menschlichen Organismus übertragen werden könnten. Was diese sogenannten endogenen Retroviren im menschlichen Körper bewirken, ob sie gefährlich sind oder nicht, ist bislang kaum erforscht.