Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2002 > 020326

Nach dem ersten Hasen ist noch lange nicht Schluss!

Schokoeier & Co. sind ein Angriff auf die Gesundheit unserer Kinder - Einfallsreichtum der Eltern bei Alternativen gefordert

Schokoeier und Co. sind ein Angriff auf die Gesundheit unserer Kinder - Einfallsreichtum der Eltern bei Alternativen gefordert.

DIET: Kinder mit Altersdiabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen sind Folge von zu viel Süßem, Fettem und zu wenig Bewegung.

Ein Schokoladenhase kommt selten allein - meist kommt er im Rudel: einer von Oma und Opa, einer von der Patentante, einer von den lieben Nachbarn und der größte natürlich von den Eltern. Er wird gebettet auf ein Nest mit vielen bunten Schokoladeneiern, umrandet von Marzipanentchen und Küken aus buntem Zuckerguss.

Da kann Meister Lampe noch so niedlich aussehen, seine Lebenserwartung ist gering, denn welches Kind kann einem "Lila-Hasen" oder einem goldigen Mümmelmann mit Glöckchen schon lange widerstehen? Aus der bunten Folie gewickelt und nach einem kräftigen Biss in die langen Hasenohren ist alles Niedliche dahin und er schreit förmlich danach, restlos aufgegessen zu werden.

Damit wäre die Sache dann erledigt, doch bei der Menge der schokoladigen Osterpräsente ist nach dem ersten Hasen noch lange nicht Schluss. So ähnlich erleben es viele Kinder alle Jahre wieder zum Osterfest, kurz nachdem die weihnachtlichen Attacken auf Zähne und Fettröllchen überstanden sind. Insgesamt bringt es der Deutsche auf durchschnittlich 8,27 Kilo Schokolade pro Jahr. Das entspricht 82 Tafeln Schokolade oder alle 4 Tage eine Tafel.

Birgit Junghans, Diplom Oecotrophologin beim Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen mit Sitz in der Reha-Klinik an der Rosenquelle, weist kurz vor dem Osterfest darauf hin, dass inzwischen jedes fünfte Schulkind übergewichtig ist. Studien belegen die negative Gewichtsentwicklung und die damit verbundene Gesundheitsgefährdung von Kindern und Jugendlichen. Falsche und fettreiche Ernährungsweise sowie mangelnde Bewegung sind ursächlich für das Übergewicht. Ist ein Kind zu dick, fällt Bewegung immer schwerer, soziale Kontakte werden seltener, der Leidensdruck durch Hänseleien von Mitschülern wächst und führt dazu, dass sich das dicke Kind noch mehr absondert und weniger bewegt.

Vor diesem Hintergrund appelliert Junghans an alle, die Kindern zum Osterfest eine Freude bereiten möchten, sich untereinander abzusprechen und auf alternative Ideen zurückzugreifen. Bastelmaterial, Kassetten, Karten für einen Kinobesuch sind nur Beispiele, die an Stelle der Fett- und Zuckerbomben ins Osternest gelegt werden können. Kleinere Kinder freuen sich über bunte Stifte und Malbücher, die gut versteckt werden können. So kann die Menge der Schokolade und der Süßigkeiten deutlich reduziert werden.

Süßes zu Ostern ist nicht grundsätzlich verboten, aber hier ist es wie sonst auch: die Menge macht's! Denn ein 100 Gramm schwerer Schokoosterhase liefert 536,6 Kilokalorien, 31,5 Gramm Fett (davon 30 Gramm gesättigte Fettsäuren) und 90 Milligramm Cholesterin.

Das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik bietet allen Interessierten einen ernährungsmedizinischen Beratungsdienst unter der Nummer 0241-4450600 an, der werktags in der Zeit von 9:00 bis 15:00 Uhr zu erreichen ist.

zuletzt bearbeitet: 26.03.2002 nach oben

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.