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Fit gegen Fett

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Bundesregierung startet Ernährungskampagne für Kinder

Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat sich besorgt darüber gezeigt, dass Kinder in Deutschland zunehmend dicker werden. Nach neuen Erkenntnissen von Ernährungsexperten sei heute bereits jedes fünfte Kind übergewichtig. In der Altersgruppe der Jugendlichen sei sogar jeder Dritte betroffen. Psychische Probleme wie mangelndes Selbstbewusstsein durch häufige Hänseleien seien die Folge, aber es wachse auch die Gefahr schwerer Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Komplikationen.

Um dieser bedrohlichen Entwicklung entgegen zu steuern, hat die Bundesregierung ein Aufklärungsprogramm für gesunde Ernährung gestartet. Die Kampagne "Fit Kid" soll Kindern und Jugendlichen die gesundheitlichen Risiken bewusst und eine ausgewogene Ernährung schmackhaft machen. "Ich wünsche mir, dass demnächst viele Kinder von ihren Eltern und Erziehern Müsli, Vollkornbrot, Obst und Gemüse verlangen.", sagte Künast bei der Vorstellung der Kampagne in Bonn.

Im Rahmen des "Fit Kid"-Programms sollen bis September 2002 etwa 300 Veranstaltungen stattfinden, in denen auch Lehrer und Erzieher über Ernährungsfragen informiert werden. Weitere Projekte sind geplant: Ministerin Künast hob unter anderem die Wanderausstellung "Vollwertig essen und trinken mit Genuss" hervor, die an Grundschulen gezeigt wird. Gleichzeitig verwies sie auf ein Kinderkochlexikon, das Ende April 2002 erscheinen soll.

"Der Spiegel": Immer mehr Kinder erkranken an Altersdiabetes

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" weist unterdessen auf ein weiteres ernst zu nehmendes Problem hin: Immer mehr Kinder erkranken am sogenannten Altersdiabetes, dem Typ-2-Diabetes. Nach bislang unveröffentlichten Daten des Berliner Krankenhauses Charité könne bei jedem dritten fettsüchtigen Kind (35 %) eine Vorstufe zum Typ-2-Diabetes nachgewiesen werden. Bei fünf von 1.000 übergewichtigen Patienten sei die Krankheit bereits ausgebrochen.

Ein Ende dieser Entwicklung ist offenbar nicht abzusehen. Im Gegenteil: Der "Spiegel" zitiert die Leiterin der Diabetes-Ambulanz an der Charité, Olga Kordonouri, mit den Worten: "Nach oben scheint es kein Ende zu geben." Zwar seien die von Typ-2-Diabetes betroffenen Kinder häufig genetisch vorbelastet. Zum Ausbruch gelange die Krankheit aber erst durch zu fett- und kohlenhydrathaltige Ernährung. Erschwert werde der Umgang mit dem Phänomen dadurch, dass viele Ärzte die neue Kinderkrankheit noch gar nicht erkannt hätten. Kordonouri im "Spiegel": "Die Dunkelziffer dürfte daher ziemlich hoch sein."

Autor: tj; zuletzt bearbeitet: 09.03.2002 nach oben

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