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Nervenschäden müssen nicht sein
Diabetische Polyneuropathie
Nervenschäden zählen zu den häufigsten Komplikationen eines Diabetes. Sie äußern sich oft in heftigsten Schmerzen, und nicht jeder findet das richtige Arzneimittel dagegen. Über Ursachen, Symptome und neue Therapieansätze gegen die Beschwerden berichtet Dr. med. Thomas Forst, Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz, in der "Neue Apotheken Illustrierte/Gesundheit" vom 1. März 2002.
Forst: "Klinische Untersuchungen belegen eindeutig den Einfluss erhöhter Blutzuckerwerte auf die Entwicklung der diabetischen Polyneuropathie". Nervenzellen verzuckern regelrecht, was ihre Funktion nachhaltig stört. Hinzu kommt ein Sauerstoffmangel im Gewebe, das mit der Zeit zerstört wird. Nicht nur die Nervenbahnen zu den Füßen nehmen bei hohen Blutzuckerwerten Schaden, auch die Nervenversorgung von Herz und Magen-Darm-Trakt wird gestört - mit weit reichenden Folgen.
Um diese Defekte möglichst früh zu erkennen, sollten spezielle Untersuchungen, wie Tests auf Vibrationsempfinden, Warm-Kalt-Empfinden und Schmerzempfinden, einmal pro Jahr eingeplant werden. Der Diabetiker sollte seine Beschwerden darüber hinaus genau schildern, damit der Arzt eine diabetische Polyneuropathie von anderen Erkrankungen abgrenzen kann. Forst: "Zum jetzigen Zeitpunkt stehen nur begrenzte Möglichkeiten der Therapie zur Verfügung. Es sind jedoch eine Reihe viel versprechender neuer Ansätze in der klinischen Prüfung".