Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2002 > 020125
"Hilfreicher sechster Sinn"
Hunde können Diabetiker vor Unterzuckerung warnen
Hunde sind in der Lage, Unterzuckerungen beim Menschen wahrzunehmen, noch bevor der Diabetiker selbst Anzeichen einer Hypoglykämie spürt. Auf dieses Phänomen haben Experten des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts (DDFI) in Düsseldorf hingewiesen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Vierbeiner über diesen "hilfreichen sechsten Sinn" verfügen.
Studien, die im British Medical Journal veröffentlicht wurden, führten zu dem Ergebnis, dass etwa ein Drittel aller Hunde frühzeitig auf eine Unterzuckerung ihres Besitzers reagierte. Warum die Tiere dieses Verhalten zeigen, kann bisher noch nicht hinreichend wissenschaftlich begründet werden. Es wird aber vermutet, dass sie das Muskelzittern oder Geruchsveränderungen durch die für Hypoglykämien typischen Schweißausbrüche schon eher registrieren als der Diabetiker selbst.
Die DDFI-Mitarbeiter halten es für möglich, dass speziell "Hypoglykämie-geschulte" Hunde ihre Besitzer in Zukunft vor einer drohenden Unterzuckerung warnen können. Um dieses Ziel zu erreichen hat das Institut ein Gemeinschaftsprojekt mit einer Düsseldorfer Tierklinik gestartet, in der das beschriebene Phänomen näher untersucht werden soll. Über kurz oder lang könnten so "Warnhunde" ausgebildet werden, die Diabetikern vor allem in den besonders gefährlichen Stunden während des Schlafs Schutz bieten sollen.
Das DDFI hebt hervor, dass Hunde auch ungeachtet dieser besonderen Fähigkeiten hilfreiche Begleiter für Diabetiker sind: Das Zusammenleben mit diesem Haustier führe in vielen Fällen langfristig zu einer Senkung des Blutdrucks. Außerdem sei mehrmals tägliches Gassi-Gehen eine ideale Möglichkeit, körperlich in Bewegung zu bleiben.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Diabetikerwarnhunde: Retter auf vier Pfoten - Ein Interview mit Diana Poyson vom Verein Hunde für Diabetiker e. V. im DiabSite Diabetes-Radio.