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Diabetes oft unerkannt
Scherbaum: Ausbildung und Versorgung verbessern
Bei Routineuntersuchungen in Deutschland wird nahezu jeder Dritte Fall von Diabetes im Anfangsstadium übersehen. Darauf hat der Ärztliche Direktor des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts, Prof. Dr. Werner Scherbaum, hingewiesen.
"Viele Hausärzte nehmen einen leicht erhöhten Blutzucker nicht ernst genug.", sagte Scherbaum in einem Interview mit dem Magazin "Diabetiker Ratgeber". Deshalb appellierte er sowohl an Patienten als auch an Ärzte, mindestens alle zwei Jahre auf einer gründlichen Vorsorgeuntersuchung zu bestehen.
Die Diabetesbetreuung in Deutschland nannte Scherbaum "vielerorts schlecht". Grund dafür sei, dass zu wenig für Ausbildung der Ärzte und Versorgung der Patienten getan werde. Änderungen müsse es schon beim Medizinstudium geben, da der Diabetes im Lehrplan der Universitäten zu kurz komme. Gleichzeitig sollte es nach Ansicht des Diabetes-Experten weit reichende Aufklärungskampagnen geben. "Jeder Diabetiker sollte sich einer Selbsthilfegruppe anschließen.", forderte Scherbaum.