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Macht ein Hormon uns zuckerkrank?
"Resistin" fördert Krankheitsursache Insulinresistenz
Das sogenannte "Resistin", ein Hormon, das die Wissenschaftler erst kürzlich entdeckten, ist wahrscheinlich für die Volkskrankheit Diabetes mit verantwortlich. Es sorgt dafür, dass die Körperzellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren, sich also eine Insulinresistenz ausbildet, berichtete Professor Dr. Eberhard Standl aus München beim Diabetes-Kongress Ende Mai in Aachen. Das Resistin fördert außerdem die Speicherung von Fett in Fettzellen und könnte so zu dem bei Diabetikern so typischen Übergewicht beitragen.
Schon seit längerem ist bekannt, dass die Insulinresistenz eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung des "Alterszuckers" (dem Typ-2-Diabetes) spielt. Risikopersonen haben aber durch eine Änderung ihrer Lebensweise durchaus gute Chancen, dem Diabetes noch zu entgehen. Abspecken und verstärkte Bewegung, so lautet die Devise.
In Aachen wurden zudem neue Medikamente vorgestellt, die gezielt in das Krankheitsgeschehen eingreifen. Insulin-Reactivatoren wie Pioglitazon machen die Körperzellen wieder empfindlicher für das körpereigene Insulin und verbessern so die Stoffwechsellage. Damit hat man, so betonten die Experten, auch beim Typ-2-Diabetes endlich eine Behandlungsform, die nicht nur die Symptome behebt, sondern am Grundübel der Erkrankung, der Insulinresistenz, angreift.