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Diabetes durch den Mund?

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Wissenschaftler sehen Zusammenhang zwischen Zahnfleisch- und Stoffwechselerkrankung

Menschen mit chronischen Zahnfleischbeschwerden laufen verstärkt Gefahr, an Diabetes zu erkranken. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf amerikanische Wissenschaftler.

Bei Parodontitis, so Professor Anthony Iacopino von der Milwaukee University School of Dentistry, gelangen Bakterien in den Blutkreislauf. Zu ihrer Abwehr aktiviert der Körper Immunzellen, die wiederum sogenannte Entzündungsstoffe, Zykotine, freisetzen. Nach Ansicht von Iacopino konzentrieren diese Stoffe ihre zerstörerische Wirkung nicht nur auf die "Schädlinge" im Blut, sondern auf den gesamten Körper. Ein permanent hoher Zykotinspiegel könne deshalb die Bauchspeicheldrüse und somit die Insulin produzierenden Zellen beschädigen oder gar zerstören. Ein möglicher Auslöser für Typ-2-Diabetes auch bei Menschen, die ansonsten gesund sind und keine anderen Risikofaktoren für die sogenannte Zuckerkrankheit mitbringen.

Gründliche Zahnhygiene kann helfen, einer Vielzahl Krankheiten vorzubeugen. Durch unsachgemäße Pflege vermehren sich Bakterien, Viren und Pilze im Mund. Die Folgen sind Karies, Reizungen, Entzündungen und Rückbildung des Zahnfleischs. Nicht nur der Diabetes kann hier seinen Anfang nehmen. Nach Meinung von Experten erhöht Parodontitis das Risiko für Herzkrankheiten um das Doppelte, für Schlaganfall um das Dreifache. Ein weiteres Risiko besteht in der Schwangerschaft: Frauen mit chronischer Zahnfleischentzündung bringen sieben Mal häufiger untergewichtige Kinder zur Welt als gesunde.

Autor: tj; zuletzt bearbeitet: 04.05.2001 nach oben

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