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35. DDG-Kongress in München
Die Leitlinien liegen vor!
Die Behandlungsleitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) liegen vor: Es war ein langer und schwerer Weg von Lübeck im Jahre 1997 über Leipzig (1998) und Frankfurt/Main (1999) bis nach München im Jahre 2000, wo die Leitlinien "Diabetes mellitus" am 1. Juni vorgestellt wurden; evidenz-basiert sind sie, mit mehr als 600 zitierten Quellen, veröffentlicht sind 7 von 15 vorgesehenen Kapiteln. Oft hatte der Bundesvorstand des Deutschen Diabetiker Bundes nachgefragt, am 31. Mai 2000 konnte er Dank und Anerkennung aussprechen.
Doch nun drängen sich weitere Forderungen auf: Neben der gedruckten Expertenversion müssen Patientenversionen erarbeitet werden - sozusagen als Handbuch für den Betroffenen. Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenversicherern sind zu führen, regionale und länderbezogene Diabetes-Vereinbarungen sind zu konkretisieren. Hier wird der Deutsche Diabetiker Bund mit seinen Erfahrungen im Interesse der Betroffenen mitwirken.
Und was gab der DDG-Kongress dem Betroffenen mit auf den Weg?
Es ist das Wissen, dass
- Grundlagen- und Anwendungsforschung um neue Therapie-Möglichkeiten kämpfen;
- das Insulin gegenüber den oralen Antidiabetika einen höheren Stellenwert einnehmen wird;
- auch weiterhin Folgeerkrankungen an Augen, Nieren und Füßen größte Aufmerksamkeit geschenkt werden muss;
- Ärzte und ihre Mitarbeiter dem Betroffenen als "mündige Patienten" gegenübertreten;
- Vorhaben wie das "Prosit-Projekt" durch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft Unterstützung finden.
Mit eigenem Ausstellungsstand beantwortete der Deutsche Diabetiker Bund an zentraler Stelle viele Fragen der Kongressbesucher, verwies auf seine Druckschriften und sprach die herzlichen Einladungen zum Besuch des Deutschen Diabetikertages am 9. September 2000 in Kassel aus.