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Risiken durch Diabetes bisher unterschätzt
Wirkstoff von Glaxo Wellcome soll Zucker- sowie Fettwerte verbessern
Das kardiovaskuläre Risiko bei Diabetikern wurde bisher dramatisch unterschätzt. Bei einer Analyse von vorhandenem Datenmaterial fanden Wissenschaftler nun heraus, dass es bei Typ-2-Diabetes ebenso wichtig ist, erhöhte Blutfettwerte zu behandeln, wie den Zucker selbst.
Ein neuer Wirkstoff, der von Glaxo Wellcome entwickelt wurde, scheint Blutzucker- sowie Fettwerte der Patienten gleichermaßen zu verbessern. Das zeigten die Ergebnisse einer Präsentation der American Diabetes Association in Texas, USA.
Wer denkt schon an die Fettwerte, wenn er Diabetes und damit einen erhöhten Blutzucker zu bekämpfen hat? Aber genau das, so haben Wissenschaftler bei ihrer Analyse nun herausgefunden, ist wichtig. Denn erhöhte Triglyceride (Blutfette) sowie Bluthochdruck erhöhen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes das Risiko, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Amputationen zu erleiden.
Heutige Medikamente beeinflussen in der Regel nur einen Faktor: sie senken den Blutzucker durch Insulin. Die Blutfette können sie nicht senken. Und eben hier soll das neue Medikament ansetzen, das von Glaxo Wellcome entwickelt wurde und sich derzeit noch in der Studienphase III befindet. Es senkt den Blutzucker, senkt die Triglyceride und erhöht das "gute Cholesterin".
In einer anderen Studie wurde untersucht, welche Kosten grundsätzlich bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes entstehen. Die Ergebnisse, die bei der Tagung der American Diabetes Association vorgestellt wurden, zeigen, dass die tatsächlichen Kosten zur Behandlung des Typ-2-Diabetes womöglich weit höher liegen, als die derzeitigen Bewertungen vermuten lassen. Dies betrifft sowohl die Ausgaben für die reine Diabetes-Behandlung als auch die Folgekosten die bei Komplikationen wie z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall auftreten.