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Kochbücher für Menschen mit Diabetes
Die Veränderungen in der modernen Diabetestherapie haben zur Folge, dass spezielle Kochbücher für Menschen mit Diabetes nicht mehr erforderlich sind. Auch wer seinen Fettverzehr aus Gründen der Übergewichtsreduktion reduzieren möchte, braucht dazu nicht unbedingt ein Kochbuch. Wir wissen normalerweise, was viel Fett enthält: Wurst, Käse, einige Fischsorten, Nüsse, Fette und Öle, schokoladenähnliche Süßwaren. Wer abnehmen möchte, sollte vor allem diese Nahrungsmittel reduzieren.
Low-Fat-Kochbücher ersparen das Rechnen. Diabeteskochbücher geben interessante Hinweise und machen Vorschläge für viele schmackhafte Zubereitungen wie jedes andere Kochbuch auch. Vorteil solcher Kochbücher ist, dass alles schon berechnet ist.
Wer lieber sein normales Kochbuch benutzt, kann das mit etwas mehr Überlegung gefahrlos tun. Es wäre dann z. B. sinnvoll, besonders bei den gern gegessenen Gerichten, den Kohlenhydratgehalt einer Portion auszurechnen und dazuzuschreiben. Das gilt ebenso für Backwaren und Nachspeisen.
Was Sie beim Kochen mit normalen Kochbüchern beachten müssen:
- Wird der Diabetes mit Tabletten oder Insulin behandelt (außer, wenn nur Metformin genommen wird), muss der Betroffene den Kohlenhydratgehalt einer Mahlzeit kennen, um die BE für eine Portion zu berechnen. Die Kohlenhydrate lassen sich leicht (vielleicht mit Hilfe eines Taschenrechners) aus einer Kohlenhydrat-Tabelle berechnen (siehe Lesetipps auf DiabSite).
- Alle Gerichte können auch mit Zucker zubereitet werden, wobei dieser dann für die Gesamtmenge der Kohlenhydrate angerechnet werden muss (12 Gramm = 1 BE). Ein Nachtisch mit 2 BE wird etwas kleiner, wenn er mit Zucker zubereitet wird, im Vergleich zu einem Nachtisch, der mit Süßstoff oder Zuckeraustauschstoff zubereitet wurde. Ein Tiramisu normaler Größe hat mit Zucker 4 BE. Will man nur 2 BE essen, muss man es halbieren. Wegen des hohen Fettgehalts wäre das für Menschen mit Übergewicht, die nicht zunehmen wollen, ein Vorteil (im Vergleich zu einem Diät-Tiramisu normaler Größe).
- Zählen Sie alle Grammzahlen für die Kohlenhydrate einer Portion zusammen (Zucker mit einrechnen) und schreiben Sie sich die Zahlen in Ihr Kochbuch.
- Wenn Sie Kalorien sparen wollen, ersetzen Sie Zucker ganz oder teilweise durch Süßstoff, wo es möglich ist (z. B. bei Pudding, Flammeri, Quarkspeisen) und reduzieren Sie die Fettmenge (z. B. fettarme Milch, Creme legere statt Creme fraiche, fettarmen Käse für Aufläufe).
Dr. phil. Axel Hirsch und Renate Fisch
Abt. Diabetes und Stoffwechselerkrankungen
im Bethanien-Krankenhaus Hamburg.