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Internisten-Verband gegen 5-Euro-Gebühr bei jedem Praxisbesuch
Präsident Dr. Wolfgang Wesiack nennt Vorschlag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung "praxisfern und unausgegoren"
Der Vorschlag des KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas Köhler, bei jedem Arztbesuch eine Praxisgebühr von 5 Euro zu verlangen, läuft auf ein "unsinniges Abkassieren der Patienten" hinaus, kritisiert der Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten BDI e.V. Dr. Wolfgang Wesiack. Diese "praxisferne und unausgegorene" Idee reihe sich nahtlos in andere, nicht zu Ende gedachte Vorschläge der KBV ein.
Musterbeispiel sei die ständige Reparatur an den Regelleistungsvolumen (RLV). Es wurde eine Stabilisierung der RLV durch die Einführung von qualifikationsgebundenen Zusatzvolumen versprochen. Herausgekommen sei das Gegenteil. Die ganze Honorarreform sei ein Desaster. Ähnliches drohe nun bei der Praxisgebühr. So stelle sich die Frage, was etwa mit chronisch Kranken geschehen soll, die jeden Tag in die Praxis kommen müssten, weil das die Therapie erfordere. Eine 5-Euro-Gebühr führe zum Chaos in den Praxen und zu endlosen Diskussionen mit verärgerten Patienten.
Die KBV soll die Zuständigkeiten für die Honorarverteilung wieder an die KVen zurückgeben, damit die regionalen Bedürfnisse ausreichend Berücksichtigung finden.