Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite

Home > Diabetes im Alltag > Diab-Stories > Kuraufenthalt

"Krankenbericht" vom letzten Kuraufenthalt

Eine Diabetes-Geschichte - exklusiv für die DiabSite

Ich habe seit vielen Jahren Probleme mit der Wirbelsäule, besonders im HWS-Bereich. "Jetzt muss sich was ändern.", habe ich zu mir und meinem Hausarzt gesagt. Eine Kur wurde beantragt und bewilligt. Zu der Reha-Schwarzwaldklinik der BfA in Schömberg wurde ich geschickt. Dort ist man auf so "alte Knochen" wie mich, aber auch auf Erkrankungen der Atemwege spezialisiert. Dass mir als Diabetiker dort nicht geholfen werden kann, war mir schon klar, dachte ich.

Der Verdacht hat sich dann noch verschärft, als ich die Speisekarte sah. Da gab es Nudeln, Kartoffeln, Pudding, Obstsalat und lauter so Sachen, die ich seit Ewig und drei Tagen gemieden habe. Wegen meines Übergewichts (85 kg bei 1,73 m) sollte ich versuchen abzunehmen. Ich konnte aber den Arzt von einer 12 BE-Diät überzeugen.

Weil ich auch mit größeren körperlichen Aktivitäten gerechnet habe, setzte ich meine Insulindosis vorsorglich von 18-8-16 auf 14-4-12 I.E. herunter. Ich war noch nie im Unterzucker und wollte dort auch nicht hin.

Auf Schulungen wurde mir dort viel über Kalorien erzählt, was mich nicht sonderlich interessierte, da ich ja nur auf BEs achten musste. Ich erstellte meine Tagesprofile nun alle zwei Tage statt wie bisher nur alle drei Tage und fand mit Erstaunen heraus, nie über 150 mg/dl (8,3 mmol/l) bzw. vor dem Essen nie über 120 mg/dl (4,3 mmol/l) zu kommen. Was hat zu dieser Verbesserung geführt?

Ganz einfach: ausgewogene, kalorienreduzierte Kost und ein wenig Sport. Beim Radeln (20 Minuten mit 80 Watt) kam ich von 127 mg/dl (7,0 mmol/l) auf 79 mg/dl (4,3 mmol/l). Da ich noch mehr Sport machen musste und die Angst vor einer Unterzuckerung größer wurde, habe ich nochmals reduziert auf 10-4-8 Insulin-Einheiten. Der Erfolg gab meiner Ernährungsberaterin recht. Sie meinte, dass bei Typ-2-Diabetikern eine wesentliche Verbesserung zu erwarten sei, wenn sie sich kalorienbewußt ernähren.

Ich wollte es lange nicht glauben, kann es aber bestätigen. Ich spritze jetzt nur noch halb so viel wie früher, betätige mich mäßig, aber öfter als zweimal wöchentlich sportlich, und achte auf abwechslungsreiche Ernährung. Meine Zuckerwerte sind jetzt seit vier Wochen wie bei einem Gesunden. Einziges Minus: Ich habe nur zwei Kilo abgenommen. Mein Ziel sind jetzt 75 Kilo, jeden Tag 100 Gramm.

Man kann von Stoffwechselerkrankungen nicht geheilt werden. Auch wenn manche Tanten besonders gesunde Teesorten verkaufen wollen. Aber man kann durch einfache kleine Umstellungen der Essgewohnheiten eine wesentliche Verbesserung der Lage erzielen. Das sagt Euch einer, der es erst nicht glauben wollte.

Ach ja, meine Rückenbeschwerden haben sich auf der Kur auch verringert. Ich könnte aber fast schwören, auf einer Diabetiker-Kur gewesen zu sein.

Autor: anonym/gh; zuletzt bearbeitet: 30.10.2001 nach oben

Herzlichen Dank für Ihre Diab-Story und die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung!

Unterstützer der DiabSite:

Birgit Ruben

Birgit Ruben

Weitere Angebote:

Spendenaufruf Ukraine

Hilfeaufruf Ukraine

Diabetes-Portal DiabSite startet Spendenaufruf für Menschen in der Ukraine.