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Hoffnung für Menschen mit Diabetes

Blutzucker messen ohne Pieksen - eine Revolution?

Erste Erfahrungswerte mit dem neuen Flash Glucose Messsystem (FGM) lassen hoffen, dass sich Menschen mit Diabetes bald für immer von dem täglichen Pieksen verabschieden können. Wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zweier großer Studien werden allerdings erst für die zweite Jahreshälfte erwartet.

Die meisten haben zumindest schon davon gehört: Es gibt seit kurzem ein neues Messsystem zur Kontrolle des Zuckerwerts, welches das lästige Pieksen überflüssig macht: das sogenannte Flash-Glukose-Monitoring. Dabei misst und speichert ein Sensor, der auf der Haut am Oberarm fixiert wird, regelmäßig Glukosewerte. Allerdings nicht den Blutglukose-Wert wie beim Pieksen in die Fingerkuppe, sondern Gewebe-Glukosewerte im Zwischenzellraum des Unterhaut-Fettgewebes.

Die Daten werden im Sensor bis zu acht Stunden gespeichert und können von dort über ein Lesegerät ausgelesen werden. Im Gegensatz zu kontinuierlichen Glukosemesssystemen (CGM) zeigt der Sensor den Glukosewert also nicht dauerhaft an, sondern nur dann, wenn die Nutzer das wissen möchten und sie mit dem Lesegerät über den Sensor scannen. Die Nutzungsdauer eines Sensors liegt bei 14 Tagen.

Nach anfänglichen Lieferschwierigkeiten sind die Geräte derzeit wieder verfügbar, es gibt allerdings lange Wartelisten. Die Kassen haben das Verfahren noch nicht in ihre Regelversorgung übernommen, erste Vertreter übernehmen aber bereits Kosten als freiwillige Leistung - noch mit verschiedenen Einschränkungen, so etwa zunächst nur für Patienten die eine intensivierte Insulintherapie benötigen und am stärksten unter dem ständigen Pieksen bei der Blutzuckermessung leiden. Eine andere Kasse übernimmt die Kosten des Lesegeräts und gibt auf die Sensoren einen Kostenzuschuss.

Die bisherigen Erfahrungen der Nutzer sind positiv und klingen vielversprechend. Im Rahmen eines umfassenden Studienprogramms an zahlreichen europäischen Studienzentren laufen derzeit noch eine Reihe von Studien zum medizinischen Nutzen, zur Verträglichkeit und Patientenzufriedenheit. Erste Ergebnisse werden für die zweite Jahreshälfte erwartet.

Quellen und weiterführende Informationen

zuletzt bearbeitet: 24.04.2015 nach oben

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