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Dem Diabetes den Schrecken nehmen

Folgekrankheiten am Auge lassen sich inzwischen gut behandeln!

Einmal im Jahr zum Augenarzt - für Diabetiker ist das eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um ihre Sehschärfe zu erhalten. Denn die diabetische Netzhauterkrankung und der Graue Star zählen zu den schwerwiegenden Folgekrankheiten des Diabetes mellitus. Die Entstehung verläuft dabei oft schleichend als zunächst für den Patienten unbemerkter Vorgang. Hier haben es die Patienten selbst in der Hand: Mit regelmäßigen Augen-Kontrolluntersuchungen und einer konsequenten Kontrolle von Blutzucker und Blutdruck lassen sich Schäden oft vermeiden oder in Frühstadien besser behandeln und somit eine dauerhafte Sehbeeinträchtigung verhindern.

Dass ein Patient an Diabetes mellitus leidet, erkennt der Augenarzt dabei oftmals schon beim Blick ins Augeninnere: Bei der Untersuchung des Augenhintergrunds fallen bereits in Frühstadien typische Veränderungen wie beispielsweise kleine Aussackungen an Blutgefäßen (Mikroaneurysmata) auf, die als kleine, rote Punkte auf der Netzhaut zu sehen sind. Eine subjektive Beeinträchtigung des Sehvermögens, die der Patient selbst wahrnimmt, besteht dann noch nicht. Doch spätestens jetzt ist es höchste Zeit, Blutzucker und Blutdruck beim Diabetologen in den Griff zu bekommen. Mit einem Besuch pro Jahr in der Augenarztpraxis ist es dann eventuell auch nicht mehr getan. Sobald die Netzhaut vorgeschädigt ist, ist es besonders wichtig, rechtzeitig und fachgerecht zu therapieren. Dann lässt sich fast immer eine Lesefähigkeit und die Fahrerlaubnis erhalten.

Nach 20 Jahren mit Diabetes mellitus sind die meisten Patienten betroffen

Bei nahezu 95 Prozent derer mit einem Diabetes mellitus Typ 1 sind 20 Jahre nach Krankheitsbeginn Netzhautschäden zu beobachten; von den Typ-2-Diabetikern weisen etwa 60 Prozent nach dieser Erkrankungsdauer Netzhautveränderungen auf. Gemeinsam können Patienten, Diabetologen und Augenärzte allerdings viel tun, um ernsthafte Sehbehinderungen oder gar eine Erblindung zu vermeiden. "Eine optimale Einstellung des Stoffwechsels verhindert oftmals nicht nur, dass Schäden überhaupt auftreten, sondern sie kann auch bei einer bereits beginnenden Netzhauterkrankung das Fortschreiten bremsen. Augenärzte können mittlerweile zusätzlich je nach Ausprägung mit Laserbehandlungen oder medikamentöser Therapie, sowie mit chirurgischen Eingriffen das Sehvermögen häufig erhalten oder sogar wieder verbessern, wenn es doch schon zu einer fortschreitenden Erkrankung gekommen ist." - so der 1. Vorsitzende der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" Prof. Dr. med. Michael Ulbig (Universitätsaugenklinik München).

Früherkennung ist das A und O

Ganz wesentlich für den Erfolg der augenärztlichen Therapie ist aber, dass die krankhaften Prozesse so früh wie möglich erkannt und unterbunden werden. Die Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands raten deshalb: Jeder Diabetiker sollte einmal jährlich zum Augenarzt gehen, auch wenn noch keine Schäden am Auge bekannt sind und der Patient gut sieht. Sobald erste Veränderungen zu beobachten sind, werden die Untersuchungsintervalle individuell abgestimmt.

Tipp für die Patienten

Zu einer Untersuchung beim Augenarzt sollten Diabetiker nicht selbst mit dem Auto fahren. Denn für die Untersuchung wird die Pupille des Auges mit Medikamenten weitgestellt, damit der gesamte Augenhintergrund sichtbar ist. Danach sieht man für 2 bis 3 Stunden unscharf und kann deshalb nicht selbst Auto fahren. Das sollte bei der Planung des Untersuchungstermins berücksichtigt werden.

Informationen der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen": www.diabetes-auge.de

zuletzt bearbeitet: 19.02.2015 nach oben

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