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Diabetes: Intensivierte konventionelle Insulintherapie

Natürliche Insulinausschüttung nachahmen

Menschen mit Diabetes Typ 1 können kein Insulin mehr produzieren und benötigen daher ihr Leben lang das Hormon Insulin. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Typ-1-Diabetes spritzen dafür mehrmals täglich mit speziellen Insulin-Pens, wobei sie mit mehreren Insulinsorten (Mahlzeiteninsulin, Basalinsulin) versuchen, die natürliche Insulinausschüttung so gut wie möglich nachzuahmen.

Auch Typ-2-Diabetiker, bei denen eine Behandlung mit Tabletten nicht mehr ausreicht, profitieren davon. Diese Therapie nennt man intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT), die etwa 2.000 Insulininjektionen pro Jahr erfordert. Was dabei zu beachten ist und welche Rolle neue Insuline spielen, erklärt der Diabetologe Dr. med. Jürgen Krug im nächsten Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 24. Juli 2014.

Menschen mit Diabetes, die eine intensivierte konventionelle Insulinbehandlung (ICT) erhalten, passen die Häufigkeit und Menge des zu spritzenden Insulins an ihren Blutzuckerspiegel, ihre Mahlzeiten und ihre körperliche Bewegung an. Die ICT nutzt das Basis-Bolus-Konzept: Der Stoffwechselgrundbedarf (= Basis) wird morgens und abends mit einer, zwei oder gegebenenfalls drei Injektionen Verzögerungsinsulin abgedeckt. Zusätzlich wird vor den Mahlzeiten ein kurz wirksames Insulin injiziert (Bolus). Diese Dosis ist abhängig vom aktuellen Blutzucker und dem Kohlenhydratanteil der Mahlzeit. "Bei jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes ist die intensivierte Insulintherapie seit vielen Jahren Standard", sagt diabetesDE-Chat-Experte Dr. med. Jürgen Krug, Diabetologe DDG und Chefarzt der Medizinischen Klinik West der St. Georg Unternehmensgruppe in Leipzig.

Der große Vorteil der ICT ist, dass Betroffene ihren Tagesablauf mit Mahlzeiten, Sport und Freizeitaktivitäten flexibel gestalten können: Zwischenmahlzeiten sind nicht notwendig. Häufig erreichen Menschen mit Diabetes durch die ICT auch eine bessere Blutzuckereinstellung. "Die ICT hat jedoch auch Nachteile", so Dr. Krug. "Die Anwender müssen mindestens viermal täglich ihren Blutzucker messen und die Insulindosen daran angepasst spritzen." Dafür ist ein gewissenhafter eigenverantwortlicher Umgang mit der Insulintherapie notwendig. Das Wissen dafür vermitteln spezielle Patienten-Schulungen.

Dr. Krug betont: "Doch nicht alle Menschen mit Diabetes haben die Zeit oder die Konzentration für eine engmaschige Blutzuckerselbstkontrolle und für Berechnungen der richtigen Insulindosis vor ihren Mahlzeiten". Für wen die ICT geeignet ist, welche Kenntnisse sich Diabetiker für eine erfolgreiche ICT aneignen sollten und weitere Fragen rund um das Thema "Intensivierte Insulintherapie bei Diabetes/neue Insuline" beantwortet der Experte am 24. Juli ab 17 Uhr im Chat.

zuletzt bearbeitet: 23.07.2014 nach oben

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