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Keine Krebs-Gefahr für Diabetes-Patienten durch Insulin glargin
Laut Europäischer Arzneimittelagentur EMA erhöht Lantus® das Krebsrisiko nicht
Aktuelle Studien vorgestellt und kommentiert von Prof. Helmut Schatz
Zwei neue Kohortenstudien mit 175.000 Patienten in Nordeuropa und 140.000 aus den Vereinigten Staaten von Amerika untersuchten das Auftreten von Brustkrebs, kolorektalem sowie Prostata-Krebs unter verschiedenen Insulinen.
Des Weiteren wurden in eine Fall-Kontrollstudie in Kanada, Frankreich und dem Vereinigten Königreich 775 Diabetespatienten mit Brustkrebs mit einer Kontrollgruppe ohne Brustkrebs im Hinblick auf die verwendete Insulinart verglichen. Die EMA zog zusammenfassend den Schluss, dass die Daten kein erhöhtes Krebsrisiko mit Insulin glargin anzeigten.
Kommentar
Im Juli 2009 hatte das "Committee for Medicinal Products for Human Use" (CHMP) der EMA, basierend auf vier publizierten Registerstudien insbesondere zum Brustkrebsrisiko unter Glargin festgestellt, dass diese Daten ein erhöhtes Brustkrebsrisiko unter Glargin weder bestätigten noch ausschlössen. Daher wurde die Firma Sanofi, Hersteller des Glargin-Insulinpräparates Lantus® aufgefordert, weitere, neue Daten zu liefern.
Die Studien wurden durchgeführt und die Resultate dem CHMP eingereicht, welche zu obigem Schluss kam. Zusammen mit den bereits auf dem Kongress der Amerikanischen Diabetesgesellschaft in Philadelphia 2012 präsentierten Daten sollte man jetzt einen Schlussstrich unter die lange, die Patienten verunsichernde Debatte zu einer potentiell gesteigerten Kanzerogenität von Glargin-Insulin ziehen.
Literatur
Lisa Nainggolan: No cancer risk with insuklin glargine, says EMA. Medscape. May 31, 2013 http://www.medscape.com/viewarticle/805067_print. (Nur für Fachleute.)
Helmut Schatz: Neueste Resultate vom Amerikanischen Diabeteskongress am 11. Juni 2012. DGE-Blogbeitrag vom 11. Juni 2012